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Persönlicher Kommentar

Unschädlich bei genauer Beachtung des Etiketts…

Auf einen andauernden Skandal hat greenpeace-Großbritannien vor kurzem mit einer Studie erneut aufmerksam gemacht: Es gibt Pestizide, die zwar in der EU in großen Mengen hergestellt werden, in derselben EU aber nicht angewandt werden dürfen, weil sie zu gesundheitsschädlich sind. Da fragt sich der naive Zeitgenosse doch, warum man sich die Mühe macht, das Zeug zu produzieren. Die Antwort ist einfach: Diese Gifte werden in Entwicklungsländer exportiert. Dort sind die Leute bekanntlich widerstandsfähiger gegen Gifte aller Art…

Zynismus beiseite: Chemiekonzerne mit klingenden Namen haben diesen amoralischen Irrsinn zu verantworten. Gerne wird von den Herstellern und Exporteuren behauptet, dass Pestizide wie z.B. die für Haut, Augen, Leber und Atemwege besonders problematische Substanz Paraquat, bei richtiger Anwendung gemäß Etikett und Beipackzettel völlig unschädlich für die Landarbeiter sind. Aha. In Europa herrscht bekanntlich weitgehend Analphabetismus, während auf den Plantagen Asiens, Lateinamerikas und Afrikas mit großer Sorgfalt die Beipackzettel studiert werden.

Frankreich hat jetzt beschlossen, ab 2022 den Export dieser Gifte nicht mehr zu dulden. Wann folgt die deutsche Bundesregierung diesem Beispiel? Noch besser: Wann wird Frau von der Leyen für die EU-Kommission aktiv? 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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