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Pressemitteilung

30 Jahre nach Tschernobyl - das Spiel mit dem Feuer geht weiter

ÖDP NRW fordert sofortige Stilllegung der Reaktoren Tihange und Doel

Das Atomkraftwerk in Tihange, unweit der deutschen Grenze ist eine Gefahr für ganz Europa! Foto: Wikimedia Commons. Hullie - Nuclear power plant of Tihange, Huy, Belgium.

(Münster) - 26. April 1986: Der Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl nahe der ukrainischen Stadt Prypjat harvariert. In der Folge bezahlen dies laut WHO mindestens 8000 Menschen mit dem Leben. Weite Regionen sind verstrahlt, im deutschen Voralpenland ist beispielsweise bei Wildschweinen, in Finnland bei Rentieren die atomare Belastung bis heute noch massiv vorhanden. Ein Teil der Tiere ist als "atomarer Sondermüll" zu behandeln.

26. April 2016: Die beschädigten Kernkraftwerke Tihange und Doel in Belgien sind weiter in Betrieb. Ein Störfall folgt dem anderen. Die technische Festigkeit der Stähle der Reaktordruckbehälter hat zwar ihre geplante und technisch ausgelegte Lebensdauer überschritten. Die belgischen Behörden haben diese aber "per Dekret" verlängert - nicht jedoch faktisch. Eine Ursache der Tschernobyl-Katastrophe waren auch schwerwiegende Verstöße gegen die Reaktorsicherheit. Die diesbezüglichen Nachrichten aus Tihange und Doel lassen hier nichts Gutes erahnen. Die Bundesregierung reagiert mit halbherzigen "Bitten", die rot-grüne Landesregierung akzeptiert die Belieferung der Schrott-Reaktoren mit spaltbarem Material aus dem Bundesland. Regierungsvertreter der Landesregierung erklärten jüngst zynisch in Aachen, dass sonst ein anderer liefert, wenn es NRW nicht tut. Überalterung, mangelnde Reaktorsicherheit, Verantwortungslosigkeit und politische Unentschlossenheit führen auf eine Weg, der befürchten lässt, dass die Kette der Atomunfälle von Three Mile Island, Tschernobyl und Fukushima möglicherweise um den Namen Doel oder Tihange ergänzt wird.

Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) Nordrhein-Westfalen fordert daher die sofortige Stilllegung der beschädigten Reaktoren Tihange und Doel, einen Lieferstopp aus NRW für spaltbares Material nach Belgien und ein entschlossenes Handeln der Bundesregierung, um eine Atomkatastrophe in Tihange/Doel zu verhindern.

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