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Pressemitteilung

Erhöhte Radioaktivität beim AKW Gundremmingen

ÖDP-Experte Prof. Dr. Klaus Buchner fordert die Bundesregierung zum Handel auf - Vorfall am 22. September 2011 aufklären

„Wie erst jetzt bekannt wurde, stieg während einer Revision des Kernkraftwerks Gundremmingen im September die Radioaktivität in der Luft auf das 500-fache des Normalwerts an“, sagt Prof. Dr. Klaus Buchner, Atomphysiker und Sprecher der Bundesprogrammkommission der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP). Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW und der Physiker Dr. Körblein ermittelten, dass am Abend des 22. September die Radioaktivität in der Umgebung des AKW auf 700 kBq/m³ anstieg, um 17.30 Uhr sogar auf 1470 kBq/m³. Der Normalwert liegt dagegen bei nur 3 kBq/m³.

Die Betreiber versuchten die Bevölkerung mit der Feststellung zu beruhigen, dass die Strahlung unterhalb des Grenzwerts blieb und daher ungefährlich sei. Dieser Grenzwert bezieht sich allerdings auf den Mittelwert eines ganzen Tags. Damit wird die Gefährlichkeit der Strahlung nicht erfasst. Zum Vergleich: Wird ein Mensch einen Tag lang einem Wind von 5 km/h ausgesetzt, so schadet ihm das bestimmt nicht. Bekommt er dagegen dieselbe Energie in einer einzigen Minute ab, so wird er diesen Sturm mit rund 200 km/h kaum überleben. Ähnlich ist es bei der Radioaktivität: Bekommt man viel davon in kurzer Zeit ab, so versagen die Reparaturmechanismen des Körpers für die Erbmasse. Krebs und missgebildete Kinder sind die Folge.

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass die Bundesregierung immer noch die Meinung vertritt, die Häufungen von Krebsfällen in der Umgebung der deutschen Kernkraftwerke sei nicht zu erklären; daher erlaubt sie den weiteren Betrieb, ohne die Todesfälle berücksichtigen zu müssen. Spätestens seit heute zeigt sich, wie falsch dieses Argument der Bundesregierung ist. „Sie sieht tatenlos zu, wie Menschenleben für den Betrieb der AKW geopfert werden“, kritisiert der ÖDP-Politiker Buchner abschließend.



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