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Pressemitteilung

Föttinger (ÖDP) „Dramatisches Insektensterben ist eine Katastrophe für unser Ökosystem!“

ÖDP-Politikerin fordert Behandlung des Themas in den aktuellen Koalitionsverhandlungen

Der wunderschöne Kaisermantel gehört zu den Edelfaltern und wird zu den gefährdeten Schmetterlingen gezählt. Auch er ist Opfer des massiven Insektensterbens. Foto: Couleur - pixabay.

„Für eine Rücksichtnahme auf pestizidbasierte Landwirtschaft und die dahinterstehenden Interessen der Agrochemie bleibt keine Zeit und kein Raum mehr angesichts der neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Insektenschwund“, so Verena Föttinger, Mitglied des Bundesvorstands der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP).
Lange hatten es aufmerksame Naturliebhaber bereits subjektiv wahrgenommen. Nun ist es wissenschaftlich erwiesen: In Deutschland sinkt die Zahl der heimischen Insekten in einem sehr dramatischen Ausmaß. In den vergangenen 27 Jahren nahm die Gesamtmasse in Deutschland und anderen Ländern um bis zu 75 % ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine kürzlich im Fachmagazin „Plos One“ veröffentlichte Studie. Föttinger zeigt sich schockiert über die Ergebnisse. Sie fordert das Thema nun auf oberster politischer Ebene zu behandeln und zügig Lösungen zu erarbeiten.

„Wenn unsere Insekten aussterben, dann ist unser Ökosystem todkrank! Das Aussterben von Insektenarten und der drastische Rückgang der Populationen ist ein ökologisches Desaster und wird für die einzigartige biologische Vielfalt unwiederbringlich sein. Die ÖDP weist seit Jahrzehnten auf diese und andere ökologische Missstände hin, aber diese Studie zeigt, dass die zukünftig regierenden Parteien sich nun sehr dringend überlegen müssen, wie mit diesen Erkenntnissen umgegangen werden soll“, so Föttinger.

Sterbende Insekten, durch wüstenartige Monokulturen ausgehungert oder durch Agrochemikalien getötet, gelangen unmittelbar in die weitere Nahrungskette, was in der Folge auch den Vögeln zu schaffen macht und ihre Anzahl dramatisch reduziert. Wenn diese Lebewesen sterben, bedroht dies unsere gesamte ökologische Lebensgrundlage und verdeutlicht enormen politischen Handlungsbedarf, welcher keinen Aufschub mehr duldet.
Föttinger ruft daher die sich aktuell formierende neue Bundesregierung dazu auf, das Thema auf der höchsten Regierungsebene in den Fokus zu nehmen und glaubwürdige Problemlösungen zu erarbeiten. Von den Parteien erwarte sie, dass diese sich in den Koalitionsverhandlungen nicht allein mit Steuer-, Klima- oder Migrationspolitik beschäftigen sondern auch solche klassischen Umweltthemen gleichwertig auf das oberste Verhandlungsparkett mitnehmen.

Föttinger fordert zusammen mit Umweltorganisationen ein Verbot aller Neonicotinoide. Allgemein müsse der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft radikal auf den Prüfstand und der Ausbau der ökologischen Landwirtschaft durch eine Agrarwende endlich glaubhaft angegangen und staatlich massiv gefördert werden. Auch benötige man, so Föttinger, Transparenz, wo genau, wie viele Pestizide in der Landwirtschaft ausgebracht würden. Diese Daten müssten der Wissenschaft zugänglich gemacht werden.

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