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Pressemitteilung

Freitag, der 13. Januar 2012:

Heute vor 35 Jahren Totalschaden im AKW Gundremmingen (Bayern)

Die leeren Gebäude von Gundremmingen A, rechts die beiden Blöcke B und C.

13.01.1977: Starker Raureif verursachte zwei Kurzschlüsse in den Hochspannungsleitungen des Atomkraftwerks Gundremmingen an der Donau. Dadurch wurde eine Schnellabschaltung nötig, die nicht wie vorgesehen funktionierte und zu einem Totalschaden des AKW führte.

In den Zeitungen steht hierüber, dass nach einem Störfall alles planmäßig funktioniert und für die Bevölkerung keine Gefahr bestanden habe. Das bayerische Umweltministerium und die Leitung des AKW erklären sogar dreist, „in die Umgebung des Kernkraftwerks seien keine radioaktiven Stoffe gelangt. Weder für das Personal noch für die Bevölkerung hätte irgendeine Gefahr bestanden.“ Man werde in einigen Wochen wieder den Betrieb aufnehmen.

Aber vier Tage später, am 17.1.1977, wurde, wie aus einer den Umweltschützern später zugespielten Kopie ersichtlich ist, eine Luftspülung des Sicherheitsbehälters vorgenommen. Dabei wurden Edelgase mit einer Radioaktivität von 100 Curie ( 3.700.000.000.000 Becquerel ) und das biologisch extrem gefährliche Jod131 mit 1,2 mCi ( 44.400.000 Bq) in die Umgebungsluft abgelassen. Dies wurde in den Nachbargemeinden nicht bekannt gegeben. Es wurden vermutlich auch große Radioaktivitätsmengen mit dem Abwasser in die Donau geleitet. Zahlen hierüber liegen den Umweltschützern bis heute nicht vor.

Obwohl der Reaktor nach dem Unfall keinen Strom mehr erzeugte, wurde nie öffentlich eingestanden, dass es einen Totalschaden gegeben hatte. Auch wurde nie öffentlich gemacht, dass der Block A schon im Normalbetrieb viel Radioaktivität an die Umwelt abgegeben hat. Die Reaktorruine wurde zwar inzwischen abgebaut. Aber bis heute gibt es noch kein Endlager dafür; die hoch radioaktiven Teile wurden lediglich in oberirdischen Zwischenlagern deponiert.

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