Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Mehr als nur ein Alarmsignal: ÖDP besorgt über Bienensterben

Jürgens: „Pestizidfreie Landwirtschaft ist möglich und notwendig!”

Berlin. Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) zeigt sich besorgt über das weltweite Bienensterben und fordert deshalb eine pestizidfreie Landwirtschaft.

 

Dazu Uta Maria Jürgens, Sprecherin des Arbeitskreises Landwirtschaft, Tierschutz und Gentechnik in der ÖDP: „Unseren Honigbienen, aber auch ihren wilden Verwandten geht es schlecht: Einige Arten sind bereits ausgestorben, viele andere in ihrem Bestand gefährdet. Schon lange schlagen Imker und Umweltschutzorganisationen Alarm angesichts des schlechten Zustandes der Bienenvölker in den westlichen Industrienationen, längst haben unabhängige Fachleute die Ursachen genannt: der Einsatz von Pestiziden in der Intensivlandwirtschaft.”

Die ÖDP-Politikerin verweist darauf, dass Rückstände hochgiftiger Insektizide in toten Bienen nachgewiesen wurden, obwohl die Hersteller, u. a. Bayer, unter Berufung auf eigene Tests die Unbedenklichkeit dieser Pflanzenschutzgifte für Nutzinsekten behauptet hätten. „Das ist eines der Hauptprobleme in punkto Bienenschutz: Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) und von diesem eingesetzte Forschergruppen orientieren sich an den Interessen der Pestizid-Hersteller, Bayer und Co finanzieren die Forschung. Was kann man da für Ergebnisse erwarten?” kritisiert Jürgens.

Derweil gehe das Sterben des drittwichtigsten Haustiers des Menschen weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit unvermindert weiter, auch andere Insekten, z.B. Hummeln, Wildbienen und die geschützten Hornissen, sowie diverse Käferarten, litten unter den Giften, die sog. Schadinsekten abwehren sollen.

„Der Mensch verfügt nach eigenem Gutdünken über die Natur,” kritisiert Jürgens, „und schert sich dabei nicht um ökologische Zusammenhänge und Eigendynamiken. Man kann nicht gegen ein Insekt spritzen und erwarten, dass alle anderen bei bester Gesundheit bleiben.” Diese naive Logik gehe langfristig auf unser aller Kosten, prognostiziert die ÖDP-Politikerin, denn: „Wir verkennen, was Bienen und andere Insekten für uns leisten, nämlich die Bestäubung vieler unserer Nutzpflanzen, darunter sämtlicher einheimischer Obstsorten. Der breite Einsatz von Landwirtschaftsgiften bedroht deshalb nicht nur den Bienenbestand, und die gesamte Artenvielfalt unserer Kulturlandschaft, sondern letztendlich unser aller Nahrungsmittelsicherheit.”

Deshalb unterstützt die ÖDP die Aufrufe der Netzwerke Avaaz und der „Coordination gegen Bayer-Gefahren”, die vom Landwirtschaftsministerium das Verbot der als besonders gefährlich geltenden Neonicotinoide in Pestiziden fordern.

Bayer-Produkte mit entsprechenden Wirkstoffen sind in den USA und Frankreich wegen ihrer verheerenden Wirkung auf Bienenvölker bereits verboten - in Deutschland wurden sie nach massiver Lobbyarbeit des Bayer-Konzerns nach einer kurzen Sperrfrist für Raps wieder erlaubt.

„Das Verbot von Neonicotinoiden in Landwirtschaftsgiften ist wichtig, aber nicht mehr als ein erster Schritt”, sagt Uta Maria Jürgens, „langfristig muss die gesamte Landwirtschaft den Pestizidgebrauch einstellen, um die biologischen Grundlagen unseres Lebens zu sichern.

Dass eine pestizidfreie Landwirtschaft möglich und für unsere gesamte Umwelt von den Mikroorganismen im Boden über den Gewässerschutz und eine reiche Artenvielfalt bis hin zum gesunden Nahrungsmittel segensreich ist, ist längst bewiesen. Nur müssen wir auch von der Politik fordern, diese Tatsache entgegen aller Agrar- und Industrie-Lobbyinteressen umzusetzen.”

Zurück