Liebe Leserinnen und Leser!

In unserer Nachricht zur letzten Ausgabe der ÖkologiePolitik (ÖP) hatten wir ein Schlaglicht auf das „Isländische Moos“ geworfen, das aufgrund der immer intensiver betriebenen Land- und Forstwirtschaft hierzulande im 20. Jahrhundert stark zurückgedrängt wurde und nun auf der Roten Liste steht.

Dieses Schicksal teilen aber u. a. auch viele Insekten wie die Schmetterlinge. So schreibt der Biologe und promovierte Mikrobiologe Andreas H. Segerer in der ab heute verfügbaren, neuen ÖP-Ausgabe (S. 8):

„Bayern hat inzwischen rund 290 der 3.340 hier registrierten Schmetterlingsarten verloren – 9 %! Davon verabschiedeten sind allein seit 1970 fast genauso viele wie in den 200 Jahren zuvor. Eine erschreckende Dynamik. […] Die Erkenntnis einer ökologischen Fundamentalkrise, deren Dimension weit über die Klimaproblematik hinausreicht, ist leider noch lange nicht ins Bewusstsein von Politik, Medien und Öffentlichkeit vorgedrungen.“

Es steht zu befürchten, dass Herr Dr. Segerer mit seinem Befund Recht hat. In unserer Gesellschaft zumindest spielt die „ökologische Fundamentalkrise“ kaum eine Rolle. Stattdessen geht es um Migration und massive, schuldenfinanzierte Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur, um den Wohlstand in Deutschland zu sichern. Dabei bemerkt kaum jemand, dass die natürlichen Grundlagen für ein gutes Leben hierzulande zunehmend in Bedrängnis geraten. Wenn jedoch immer weitere Arten aussterben, wird sich das früher oder später auch in steigenden Preisen aufgrund schlechterer Erträge bemerkbar machen. Gegen eine daraus möglicherweise folgende „ökonomische Fundamentalkrise“ muss heute vorgegangen werden und nicht erst in 20 oder 50 Jahren! Denn wie wollen wir Menschen die vielfältigen Leistungen der uns heute noch umgebenden Arten kompensieren, wenn sie sich nach und nach verabschieden?

Grund genug, dem Zustand der Artenvielfalt und den Folgen des bayerischen Volksbegehrens „Rettet die Bienen!“ eine weitere Ausgabe der ÖkologiePolitik zu widmen. Lesen Sie die spannenden Beiträge im Heft „5 Jahre Artenschutz-Volksbegehren in Bayern – Teil 2“: