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Gemeinsam für ein besseres Klima – ÖDP bietet Dialog an

Liebe Freundinnen und Freunde unserer schönen Erde!

Die meisten von uns in der ÖDP würden behaupten, die Motivation der zur Zeit sehr aktiven Klimaaktivisten und Klimaaktivistinnen und die (Klima-) Motivation der ÖDP stimmen miteinander überein: Wir sind der Überzeugung, dass die Regierungsparteien nicht genug tun, um der Klimakrise entgegenzuwirken.
Als Mitglieder einer demokratischen politischen Partei haben wir alle die Entscheidung für einen bestimmten Weg getroffen, wie wir gedenken, unsere Welt zu beeinflussen oder zu verändern. Mitglieder der ÖDP haben zwar keinen einfachen Weg ausgewählt, da wir in Regierungen (noch) keine Stimme haben. Aber wir haben trotzdem diesen Weg genommen. Abgesehen von einer Unterstützung des Rechtsweges, stellt für uns die politische Überzeugungsarbeit den einzig gangbaren Weg dar: Indem wir so viele WählerInnen und Konsumenten wie möglich für konsequenten Klima- und Ressourcenschutz gewinnen, erzeugen wir von unten Druck auf die politisch Verantwortlichen, die richtigen Entscheidungen für eine bessere Zukunft zu treffen.

AktivistInnen haben einen anderen Weg gewählt. Sie denken, dass sie mit diesen, teilweise radikalen und extremen Methoden bessere Chancen haben, ein Unterschied zu machen. Sie denken, wenn sie auffallen, kommt ihre Botschaft an. Nach dem Motto: Wir haben noch nicht laut genug geschrien.
Da die Bundesregierung nach wie vor nicht genug tut, um der Klimakrise entgegenzuwirken, können weder wir, noch die Klimaaktiven (Fridays for Future, Letzte Generation, Extinction Rebellion etc.), noch die Umweltorganisationen behaupten, den entscheidenden Hebel für unmittelbaren und konsequenten Klimaschutz bereits gefunden zu haben.

Aber ich bin mir sicher, dass Schock-Taktik, Nötigung, Zwang, und eine Art von Radikalismus keine guten und nachhaltigen Wege sind, einen Unterschied zu machen. Ich fürchte, dass der Weg der extremen Klimaaktiven lediglich dazu führt, dass ihre Taten bekannt werden (ein Gemälde beschädigen, eine Straße blockieren, die Rettung einer Radfahrerin verhindern) und nicht ihre Ziele. Und ich fürchte auch, dass weniger radikale Aktionen von anderen Klimaaktiven nun unter einen Generalverdacht gestellt werden – mit dem Ergebnis, dass sie als gefährlicher und bedrohender eingestuft werden, als sie es tatsächlich sind. So könnte man z. B. die Verhaftungen in München (abendzeitung-muenchen.de) in letzter Zeit erklären.

Wie bei allen Menschengruppen, gibt es sicherlich auch unter Klimaaktiven solche, die für andere Aktionsformen nicht zu gewinnen sind und sich Diskussionen darüber entziehen.

Aber, wie ich anfangs geschrieben habe, teilen wir mit den Klimaaktiven ein Ziel. Wir haben diese Gemeinsamkeit. Und eine Gemeinsamkeit – in diesem Fall eine ganz, ganz wesentliche Gemeinsamkeit – muss doch reichen, um über Methoden und alternative Aktionsformen ins Gespräch zu kommen. Gemeinsam könnten wir uns über andere Maßnahmen beraten, die wahrscheinlich auch zur nötigen gesellschaftlichen Aufmerksamkeit führen werden, ohne die in weiten Teilen der Gesellschaft vorhandene grundsätzliche Befürwortung von Klimaschutzmaßnahmen zu gefährden.

Wir haben vor, dieses Gespräch zu suchen und auf menschliche Art in den Dialog zu kommen, über Ängste, Frustrationen, Gemeinsamkeiten, und über Lösungswege, die von möglichst vielen Menschen beschritten werden können. Dabei wollen wir betonen, dass wir als ÖDP zwar eine Störung wichtiger gesellschaftlicher Bereiche und eine Herabwürdigung kultureller Güter nicht gutheißen, aber dass wir die Menschen, die aus Verzweiflung handeln, wegen ihrer Sorgen und Nöte auch nicht grundsätzlich verurteilen. Mit diesen Menschen wollen wir reden – von Mensch zu Mensch. Schließlich geht es um nicht weniger als unser aller Lebensgrundlagen. Und die sind jede Mühe wert!

Herzliche Grüße,
Charlotte Schmid, im November 2022