Corona: Fragen und Antworten der ÖDP
1) Was sagt die ÖDP zur Corona Pandemie?
Der Covid-19-Virus kann schwere bis tödliche Krankheiten auslösen und ist deshalb ernst zu nehmen. Maßnahmen dagegen haben das Prinzip der Wirksamkeit und der Verhältnismäßigkeit zu beachten, und die Kommunikation mit der Bevölkerung sollte nicht angsteinflößend, sondern verständlich erklärend sein.
2) Welche Maßnahmen hält die ÖDP für sinnvoll?
Es ist sinnvoll die Viruslast von hochinfektiösen Viren zu verringern, wo sich Menschen begegnen. Prinzipiell sind daher Kontaktreduzierung, Ab-standhalten und Hygienemaßnahmen wie v.a. Händewaschen, sowie das Testen sinnvoll. Jedoch müssen alle Maßnahmen, die bei der Coronakrise zum Einsatz kommen, fortlaufend auf ihre spezifische Wirksamkeit, sowie auf schädliche Nebenwirkungen überprüft und entsprechend angepasst oder auch wieder aufgehoben werden. Die ÖDP setzt grundsätzlich auf Eigenverantwortung und Freiwilligkeit. Lesen Sie dazu auch unser ÖDP-Papier „Prävention – nachhaltige Stärkung – Resilienz“.
3) Was sagt die ÖDP speziell zum Thema Impfen?
Die Impfstoffe zeigen bei den vulnerablen Gruppen positive Ergebnisse. Sie sind bisher allerdings nur bedingt bis 2022/2023 zugelassen, da die Studien noch nicht abgeschlossen sind. Deswegen weiß man noch zu wenig über Nebenwirkungen, insbesondere Langzeitnebenwirkungen. Die ÖDP hat dazu ein Papier unter dem Titel „Vorsorge und Freiwilligkeit“ veröffentlicht.
4) Was sagt die ÖDP zum Thema Impfen von Kindern?
Kinder und Jugendliche sind durch den Corona-Virus wesentlich weniger gefährdet als Erwachsene. Vor allem die bisher begonnenen Impfstudien mit Kindern und Jugendlichen haben eine viel zu geringe Anzahl an Teilnehmern und die bisherige Beobachtungsdauer ist viel zu kurz. Bei Kindern und Jugendlichen ist die körperliche Entwicklung noch nicht abgeschlossen. Deshalb können Nebenwirkungen andere Auswirkungen haben als bei Erwachsenen. Auch von möglichen Langzeitnebenwirkungen sind sie viel länger betroffen. Deshalb fordert die ÖDP gerade bei der Entscheidung zur Impfung der Kinder und Jugendlichen eine individuelle Impf-Nutzen-Risiko-Analyse nach ärztlicher Beratung. Die Entscheidung erfordert absolute Freiwilligkeit und die Achtung der elterlichen Fürsorgepflicht. Angesichts der nach wie vor nur bedingt zugelassenen Impfstoffe und der immer bekannter werdenden Nebenwirkungs-Problematik halten wir die Impfung von Kindern und Jugendlichen zum derzeitigen Zeitpunkt für nicht verantwortbar.
Die ÖDP hat dazu ein Papier unter dem Titel „Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche“ veröffentlicht.
5) Welche Maßnahmen der Regierung hält die ÖDP für nicht zielführend?
Maßnahmen, die der Stärkung der körpereigenen Abwehr entgegenwirken, wie z.B. eine allgemeine Maskenpflicht im Freien und ein generelles Verbot von sportlichen Aktivitäten im Freien wirken sich negativ auf die Stärkung des Immunsystems aus. Deshalb sollten diese Maßnahmen nur in ganz speziellen Fällen angeordnet werden.
Lockdown-Maßnahmen müssen gut begründet und überlegt sein, dann konsequent umgesetzt werden und für alle gelten. Sonst führen sie zu Ungerechtigkeiten und Unverständnis. Ein Beispiel ist das Schließen der meisten Einzelhandelsgeschäfte sowie von Kultur- und Sporteinrichtungen, während Industriebetriebe ohne wesentliche Einschränkungen weiterarbeiten konnten. Ein weiteres Beispiel ist die Zahl der Personen, die sich treffen dürfen: Mitglieder innerhalb eines Haushalts sollten als eine Person gezählt werden.
6) Was würde die ÖDP stattdessen oder zusätzlich machen?
Schwerpunkte ökologisch-demokratischer Politik sind das Vorsorge- und Freiwilligkeitsprinzip, auch im Sinne der Resilienz (Widerstandsfähigkeit). Auch in der Coronakrise plädieren wir ausdrücklich dafür. Nach Meinung der ÖDP sollte neben dem Impfen in Zukunft verstärkt auch auf die Entwicklung und den Einsatz von Medikamenten für die erkrankten Menschen gesetzt werden. Sowohl pharmazeutisch hergestellte aber auch natürliche Heilmittel sollen zur Anwendung kommen.
Außerdem fordert die ÖDP, dass über den Long-Covid Komplex endlich verlässliche Daten erhoben und Behandlungsrichtlinien entwickelt werden; denn davon sind Patienten mit den unterschiedlichsten Symptomatiken betroffen. Dazu sind multidisziplinäre Teams aus Kardiologen, Lungenfachärzte, Internisten, Neurologen, Physiotherapeuten, Psychologen, Pharmazeuten, usw. zu bilden.
7) Welche längerfristigen Ziele in Bezug auf Covid 19 sollten von der Politik verfolgt werden?
Unser Immunsystem ist das wichtigste Mittel, das uns bei der Bewältigung dieser Virenkrise und bei vielen weiteren gesundheitlichen Herausforderungen helfen kann.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt in diesem Zusammenhang, staatliches Handeln auf Prävention auszurichten. Die ÖDP schlägt deshalb vor, dass die Bundesregierung, die Bundesländer und die Gesundheitsämter Kampagnen zur Stärkung des Immunsystems in der Bevölkerung starten. Die ÖDP hat dazu in ihrem Papier „Prävention – nachhaltige Stärkung – Resilienz“ Vorschläge unterbreitet.
8) Was sagt die ÖDP zur Bekämpfung der Pandemie und deren Auswirkungen und Folgen national und weltweit?
Eine Erkenntnis aus der Corona-Krise ist aus Sicht der ÖDP:
Das vermehrte Auftreten gefährlicher Viren hängt eng mit der Abnahme von Biodiversität, der Zerstörung von Ökosystemen wie beispielsweise der Regenwälder und mit Massentierhaltung zusammen. Dies führt dazu, dass zunehmend Krankheiten von Tieren auf Menschen übertragen werden.
Neben den gesundheitlichen Gefahren hat die Pandemie auch massive soziale Folgen: Weltweit haben bislang 300 Millionen Menschen durch die Corona-Pandemie und die Lockdown-Maßnahmen ihre Arbeit verloren. 130 Millionen sind durch die Pandemie in Hunger und extreme Armut zurückgefallen. Gleichzeitig hat die Kinderarbeit erschreckend zugenommen. (1) Der Schulbesuch und die Bildung der Kinder haben nicht nur bei uns, sondern weltweit gelitten.
Aus diesem Grund sind bei allen Corona-Maßnahmen auch deren weltweite Auswirkung zu berücksichtigen.
9) Wie kann man aus Sicht der ÖDP Pandemien am besten vorbeugen und bekämpfen?
Bei der Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten war es schon immer wichtig, Betroffene miteinzubeziehen und transparent zu kommunizieren. Länder, Regionen und Kommunen mit partizipativen, multidisziplinären (2) Krisenmanagement-Strukturen haben auch diese Pandemie bisher am erfolgreichsten eindämmen können. Beispiele hierfür sind Finnland und Rostock. Entsprechend unserem Werte-Leitbild setzt sich die ÖDP deshalb für die Etablierung und Stärkung derartiger Strukturen in der Notfall- und Pandemieplanung ein. Ein derartiges Krisenmanagement muss professionalisiert werden.
ÖDP-Corona-Beirat, 30.05.2021
1) Zahlen von Entwicklungsminister Gerd Müller auf der virtuellen Tagung der G7 Außen- und Entwicklungsminister am 05.05.2021.
2) Das heißt Einbindung verschiedener Fachbereiche, Institutionen und Organisationen.