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Fragen zum Themengebiet Kinder/Familie/Jugend/Schule

Wie schätzt die ÖDP die Situation von Familien in der Corona-Krise ein ?

Die Situation hat sich im Laufe des Schuljahres 2020/2021 deutlich verschlechtert. Eltern wurden oft mit der Herausforderung, gleichzeitig Beruf und Home-Schooling stemmen zu müssen, alleine gelassen. Die daraus resultierende Frustration, der Stress, der Ärger und die Überforderung führte bereits zu zahlreichen Trennungen von Eltern und hinterlassen eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen.

Wie würde die ÖDP den Schulunterricht organisieren ?

Im Pandemiefall sollten Schulen in der Lage sein, sowohl Präsenz- als auch Onlineunterricht anzubieten um eine individuelle Risikobewertung zu ermöglichen. Das setzt natürlich voraus, daß es gelingt, den Bildungssektor personell und technisch nachhaltig zu stärken.
Schulen sollten mit leistungsfähiger Lüftungstechnik ausgerüstet sein, um - unter Einhaltung der AHA-Regeln - den Schulbetrieb aufrechterhalten zu können.
Eine Berücksichtigung der pandemischen Situation bei der Schülerbeförderung ist zwingend erforderlich! Die Effektivität der Tests in Schulen ist äußerst umstritten und muß evaluierend begleitet werden. Deshalb sind Testungen mit Rücksicht auf die Schüler zu Hause vorzunehmen, die Art der Testung (Nase/Mund/Spucktest) sollte frei wählbar sein.

Was hätte die ÖDP für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen während der letzten Monate getan ?

Freizeitangebote im Freien hätten früher wieder aufgenommen werden müssen. Auch Jugendgruppen und Sportvereine wären in der ohnehin schwer zu bewältigenden Zeit für die psychosoziale Entwicklung wichtig gewesen. Wir betrachten eine Kommunikation auf Augenhöhe mit allen Gesellschaftsgruppen als bestes Mittel zur Infektionsreduzierung.

Wie würde die ÖDP von der Krise geschädigte jungen Menschen und deren Familien unterstützen?

Um der bereits eingetretenen Verschlechterung der psychischen Situation in Familien und bei jungen Menschen zu begegnen, müssen zusätzliche - staatlich finanzierte - und einfach zugängliche Beratungsangebote für Familien, Kinder und Jugendliche eingerichtet werden.
Die Jugendämter müssen ihre Arbeit uneingeschränkt aufrechterhalten.

Wie steht die ÖDP zum Impfen von Kindern gegen SARS-Cov2 ?

Kinder und Jugendliche sind durch den Corona-Virus wesentlich weniger gefährdet als Erwachsene und tragen weniger zu dessen Verbreitung bei.
Deshalb fordert die ÖDP eine individuelle Nutzen-Risiko-Analyse nach ärztlicher Beratung. Die Entscheidung erfordert absolute Freiwilligkeit und die Achtung der elterlichen Fürsorgepflicht.
Eine Massenimpfung von 12- bis 16-Jährigen oder gar noch jüngeren Bevölkerungsgruppen zur Erreichung einer besseren Herdenimmunität hält die ÖDP für ethisch nicht vertretbar.
(Vgl. dazu das Papier „Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche“ des Corona-Beirates der ÖDP)

Auswirkungen der Maßnahmen auf Kinder, Jugendliche und Familie

  • Maßnahmen laufend auf Wirksamkeit /Schädlichkeit überprüfen - Kollateralschäden vermeiden!

  • Schulbetrieb zukünftig auch unter pandemischen Bedingungen aufrecht erhalten!

  • Jugendämter und Beratungsstellen müssen vollumfänglich ihre Arbeit in den Familien aufrecht erhalten!

  • Außerschulische Angebote (Musikschule/Sport/Jugendgruppen) uneingeschränkt zulassen!

  • Tests auf SARS-Cov-2 sollten als Spucktest auch im familiären Umfeld möglich sein, um psychischen Stress und körperliche Verletzungen zu vermeiden.

  • Die freie Impfentscheidung muss ohne Teilhabe-Einschränkungen gewährleistet sein und obliegt den Eltern.

  • Auch unter pandemischen Bedingungen müssen die UN-Kinderrechtskonventionen vollumfänglich eingehalten werden!

Erläuterungen

  • Kinder und Jugendliche leiden unter dem Lockdown, dem Home-Schooling und den sozialen Kontaktverboten so stark, dass sie davon krank werden können. Inwieweit diese Beschränkungen die Ausbreitung von Covid 19 unterbinden ist zudem nach wie vor strittig.
  • Es zeigen sich enorme Beeinträchtigungen der seelischen und körperlichen Gesundheit.
  • Die Kluft zwischen leistungsstarken und leistungsschwachen Schülern wird immer größer.
  • Kinder und Jugendliche sind nicht Treiber des Infektionsgeschehens. Hierzu gibt es eine eindeutige Studienlage und Stellungnahmen von WHO, ECDC, CDC und vielen weiteren Institutionen.
  • Kinder sind äußerst selten von schweren Infektionen mit SARS-Cov-2 betroffen.
  • Für Familien erwies sich die Situation buchstäblich als Zerreißprobe. Besonders prekär ist die Situation von Alleinerziehenden und Kindern in der stationären Jugendhilfe.
  • Laut WHO hat die Gewalt in Familien resultierend aus den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung um 30-50 % zugenommen. Kinder, die in schwierigen Familienverhältnissen aufwachsen, leiden besonders unter Kontaktverboten. Kontakte außerhalb der Familie gaben diesen Kindern bisher ein Mindestmaß an sicheren Beziehungen.
  • Wir müssen unsere Kinder vor unverhältnismäßigen Maßnahmen schützen

Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche

Eine wichtige Säule der ÖDP-Politik ist das Vorsorgeprinzip. Dieser Schwerpunkt ökologisch-demokratischer Politik wird auch in unserem Papier „Vorsorgeprinzip und Freiwilligkeit“ zu den Corona-Impfstoffen betont.

Kinder und Jugendliche sind durch den Corona-Virus wesentlich weniger gefährdet als Erwachsene. Sie erkranken sehr selten schwer an COVID-19 und noch seltener sterben sie daran.

Die Corona-Impfstoffe sind nur bedingt zugelassen. Die Datenlage zu den Impfstoffen reicht bei Weitem nicht aus, um mittel- oder langfristige Nebenwirkungen, sowie Kontraindikationen abzuschätzen. Die bisherigen Ergebnisse und Studien zeigen jedoch, dass schwere und schwerste Nebenwirkungen vor allem jüngere Menschen treffen. Die bis jetzt begonnenen Impfstudien an Kindern und Jugendlichen haben eine viel zu geringe Anzahl an Teilnehmern; die bisherige Beobachtungsdauer ist naturgemäß zu kurz, um daraus schon heute Schlüsse ziehen zu können.

Bei Kindern und Jugendlichen ist die körperliche Entwicklung noch nicht abgeschlossen. Deshalb können Nebenwirkungen andere Auswirkungen haben als bei Erwachsenen. Auch von möglichen Langzeitnebenwirkungen sind sie viel länger betroffen.

Die ÖDP warnt deutlich vor Versuchen gesellschaftlicher Gruppen wie etwa Lehrer- oder Ärzte-Verbänden, ab Herbst 2021 den Kindergarten- und Schulbesuch an eine Impfung der Kinder zu koppeln. Drohende Ausgrenzung darf nicht eingesetzt werden, um die Impfkampagne bei den Kindern durchzusetzen. Vulnerable Gruppen und auch Lehrer und Erzieherinnen haben bis Herbst 2021 alle die Möglichkeit, sich durch Impfung zu schützen.

Deshalb fordert die ÖDP gerade bei der Entscheidung zur Impfung der Kinder und Jugendlichen eine individuelle Impf-Nutzen-Risiko-Analyse und absolute Freiwilligkeit.

ÖDP-Corona-Beirat, 11.05.2021