Pressemitteilung
"Sicherheitsfragen spielten keine Rolle"
Wie erreicht man die Zustimmung der Anwohner zum Endlager Gorleben?
Berlin/Gorleben. „Wie erreicht man die Zustimmung der Bevölkerung zu einem Endlager?“ Das war die zentrale Frage am zweiten Tag des Berliner Endlagersymposiums, nachdem sich Umweltminister Gabriel am Donnerstag darauf festgelegt hatte, dass bis 2035 ein deutsches Endlager in Betrieb gehen muss. „Dabei spielten die Sicherheitsanforderungen und die Frage, ob sie überhaupt erfüllt werden können, nur eine untergeordnete Rolle", kritisiert der Bundesvorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei (ödp), der Kernphysiker Prof. Dr. Klaus Buchner.
Von den sechs Arbeitsgruppen beschäftigte sich eine einzige mit derartigen Themen. Die übrigen behandelten Probleme wie: „Entscheidungsblockaden“, „Ethik“ sowie „Transparenz und Glaubwürdigkeit“. „Man konnte den Eindruck gewinnen, dass das Endlager auf jeden Fall gebaut wird, unabhängig davon, ob ein entsprechender Sicherheitsnachweis erbracht werden kann. Die wichtigste Frage ist wohl: Wie lässt es sich politisch durchsetzen?“ so Buchner.
Obwohl im Symposium immer wieder auf die Notwendigkeit hingewiesen wurde, auch andere Standorte als nur Gorleben zu untersuchen, wehrt sich die Atomwirtschaft gegen weitere Erkundigungen. Dabei ist die Eignung von Gorleben alles andere als sicher. Prof. Dr. Buchner, der Bundesvorsitzende der Ökodemokraten, weist darauf hin, dass das Deckgestein in der nächsten Eiszeit zerstört werden kann. Dann wird die gesamte Radioaktivität freigesetzt, weil das Salz, in dem der Atommüll gelagert ist, vom Regen ausgewaschen wird. Außerdem ist die Reinheit des Salzes nicht ausreichend untersucht. Bestimmte Einschlüsse würden bei den hohen Temperaturen unter dem Einfluss der Radioaktivität gefährliche chemische Reaktionen hervorrufen. Deshalb warnt Buchner: „Die Festlegung auf Gorleben zum jetzigen Zeitpunkt wäre unverantwortbar gegenüber den künftigen Generationen.“
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