Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Persönlicher Kommentar

Eine andere Vorstellung vom guten Leben

Manche haben eine gar trostlose Vorstellung von gutem Leben: Eigenheime mit Steinvorgärten, immer größere Autos, immer schneller gewechselte Modekleidung, Streaming von Filmen an jedem Ort und immer weitere Reisen, um dieser Trostlosigkeit zu entfliehen, sofern es denn virtuell, mit Billigfliegern oder Kreuzfahrtschiffen überhaupt gelingt.

Dem entspricht eine fantasielose Vorstellung von Politik als Garant für immer weiteres Wachstum, allen planetaren Grenzen zum Trotz. Politik wird gesehen als Dienstleister „der“ Wirtschaft, der reichsten zehn Prozent, verschleiert als vermeintliche Kunst des Möglichen. Sie wird eng gesehen und missverstanden als vorschnelle und unreflektierte Unterwerfung unter die vermeintliche Alternativlosigkeit, unter den Fraktionszwang, und andere vermeintliche Zwänge.

Gutes Leben ist anders – gute Politik auch

Soll das alles sein? Ist gutes Leben nicht viel mehr: dauerhafte und erfüllende Beziehungen, vielfältige zwischenmenschliche Kontakte, gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung? Wo bleiben Sicherheit, die Möglichkeit eine intakte Natur zu erleben, Gesundheit und Wohlbefinden, der Zugang zu Kultur und Bildung? Wo bleibt Zeit zum Nachdenken, zum Gespräch mit sich selbst sowie Zeit und Raum für Transzendenz, für das, was über all das Genannte noch hinausgeht? Wer so fragt, hat eine andere Vorstellung vom guten Leben und von der Politik, welche die Voraussetzungen dafür schafft, dass gutes Leben für alle möglich ist. Die ÖDP hat diese andere Vorstellung und macht die Politik dafür.

Beziehungen und soziale Kontakte

Gutes Leben ist möglich. Die Förderung von Familien in Form eines Erziehungs- und Pflegegehalts erleichtert dauerhafte und erfüllende Beziehungen. Die Förderung von Vereinskultur und bürgerlichem Engagement unterstützt vielfältige zwischenmenschliche Kontakte. Auch lebendige Innenstädte tragen dazu bei. Ohne Autoverkehr, ohne Lärm und Gestank, mit Wohnungen, Geschäften, Cafés, Bibliotheken und vielfältigen weiteren Begegnungsmöglichkeiten in räumlicher Nähe sind sie lebenswerter. Blumen, Bäume und Kleinkunst in den Straßen bereichern das Leben. Beteiligungsmöglichkeiten von Bürgerinnen und Bürgern an der Gestaltung ihres Umfelds ermöglichen Selbstwirksamkeit und die Erfahrung von Anerkennung und Wertschätzung.

Sicherheit

Eine ökologisch-soziale Marktwirtschaft mit kleinen und mittleren Unternehmen, die nicht ständig Standorte hier schließen und dort eröffnen, heute einstellen und morgen entlassen, bietet wirtschaftliche Sicherheit. Sie wird ergänzt durch ein hinreichendes Grundeinkommen für Personen, die über kein eigenes Einkommen verfügen können. Öffentliche Sicherheit wächst durch soziale Mischung der Stadtviertel, durch Präventionsprogramme und eine gut ausgestattete Polizei. Äußere Sicherheit wird nicht nur durch Waffen garantiert, sondern auch durch passive Verteidigungsfähigkeit dank dezentraler Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser, Energie, wohnortnahe Gesundheitsversorgung u. a., die nicht durch wenige militärische Angriffe großflächig unterbrochen werden kann. Ein angemessener Beitrag zum globalen Klimaschutz, vorbeugenden lokalen Hochwasserschutz u. a. erhöhen die Sicherheit vor Naturkatastrophen auch vor Ort.

Natur und Kultur

Zum guten Leben gehört die Möglichkeit, intakte Natur zu erleben, gehören innerstädtische Grünflächen, Biotopverbunde, Büsche, Hecken und naturnahe Bachläufe an Äckern sowie Gebiete, in denen die Natur unberührt bleibt. Dazu gehören Gesundheit und Wohlbefinden, mehr Bewegung dank besserer Fuß- und Radwege und weniger motorisierten Individualverkehrs, Zugang zu gesünderer Ernährung und mehr kostenfreie Sportangebote, zu Medikamenten und zu ärztlicher Versorgung in Wohnortnähe. Zugang zu Kultur und Bildung, ein Schulsystem, das befähigt, an der Gesellschaft teilzuhaben und sie mitzugestalten, sind und ermöglichen gutes Leben.

Und mehr

Zum guten Leben gehören Zeiten die frei und Flächen, die der Natur überlassen bleiben. Mehr von einem geht nicht ohne weniger von anderem. Zum guten Leben gehört der Verzicht auf das, was gutes Leben für alle erschwert oder gar verhindert. Gute Politik kennt auch Verzicht. Dann erst ermöglicht sie gutes Leben für alle.

Gute Politik ist wählbar - gutes Leben auch

Gute Politik und gutes Leben für alle ist wählbar. Am 9. Juni bei der Wahl des Europäischen Parlaments und den Kommunalwahlen in acht Bundesländern. Am 26. Mai, 1. September und 22. September bei weiteren Kommunal- und Landtagswahlen. Eine Stimme für die ÖDP ist eine Stimme für gute Politik und für eine gutes Leben für alle.

Dr. Michael Stöhr

Autor/in:
Gastautor/in
Zurück