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Persönlicher Kommentar

Großparkplätze – Ressourcenwunder statt Asphaltwüste

Persönlicher Kommentar zu Großparkplätzen und Stadtentwicklung

Jens Geibel

Foto: ÖDP

Wer an riesige Parkplätze denkt, sieht meist nur graue Flächen, die sich im Sommer stark aufheizen. Doch genau hier liegt enormes Potenzial für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Großparkplätze könnten Energie erzeugen, Wasser speichern und das Stadtklima verbessern – wenn sie richtig genutzt werden.

Eine zentrale Lösung sind Photovoltaikanlagen über Parkplätzen. Diese liefern sauberen Strom und spenden zugleich Schatten. Doch erst die Kombination mit Dachbegrünung bringt zusätzliche Vorteile: Pflanzen auf den Dächern senken die Temperaturen und steigern die Effizienz der Solarmodule. Gleichzeitig schaffen sie Lebensräume für Insekten und tragen zur Artenvielfalt bei.

Ein bislang wenig beachteter Aspekt ist die Wasserspeicherung. Auf den großen Dachflächen sammelt sich Regenwasser, das bisher ungenutzt in die Kanalisation fließt. Stattdessen könnte es in unterirdischen Speichern aufgefangen werden. Dort bleibt es kühl und verdunstet nicht. So stünde es zur Verfügung, um städtische Grünanlagen zu bewässern oder als sogenanntes Grauwasser genutzt zu werden – etwa für Toilettenspülungen oder Straßenreinigung.

In Zeiten häufiger Trockenperioden bietet das große Chancen. Städte könnten ihre Grünflächen erhalten, ohne kostbares Trinkwasser zu verschwenden. Begrünte Flächen wiederum senken die Umgebungstemperatur und verbessern die Aufenthaltsqualität in urbanen Räumen.

Die ÖDP setzt sich dafür ein, diese Chancen politisch zu nutzen. Dazu gehören eine Solardachpflicht für Großparkplätze, gezielte Förderungen und kommunale Konzepte, die Regenwassermanagement und Klimaschutz intelligent verknüpfen.

Großparkplätze müssen nicht länger Sinnbild für Flächenfraß sein. Richtig genutzt, können sie eine Schlüsselrolle in der nachhaltigen Stadtentwicklung spielen – für Klima, Natur und unsere Gesellschaft.

Autor/in:
Jens Geibel
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