Persönlicher Kommentar
Klimakipppunkte – sind mir doch egal?
Beim Thema Klima wird viel von Kipppunkten geredet. Um was geht’s da eigentlich.
Dies mal anhand eines kurzen Beispiels:
Katherina und Fritz gegen im Frühjahr im Gebirge spazieren. Sie kommen an ein Schneefeld. Der Wind hat eine Schneewehe über eine steile Felsenwand geweht. Katherina und Fritz sind neugierig. Sie gehen auf dem Schneebrett weiter, um nach unten zu blicken. „Wird schon gut gehen.“ meint Katherina. Fritz zeigt seinen Stock. „Das mache ich mit Technologie“, meint er. Man könne ja, wenn was schief geht, schnell zurück gehen. Dann bricht der Schnee und beide stürzen in die Tiefe. Die „Technologie“ hilft nichts – und für einen Schritt zurück ist es zu spät. Das wäre ein Beispiel für einen Kipppunkt. Sobald er überschritten ist, gibt es keinen Weg mehr zurück.
Beim Klimawandel gibt es eine Reihe solcher Kipppunkte. Daher wurde das Ziel der Erderwärmung, die nicht überschritten werden darf, auf 1,5 Grad bis 2 Grad festgelegt. Zwischen diesen Werten werden Kipppunkte erreicht, die nicht mehr einfach zurückzuführen sind.
Welche sind das nun:
Das Abschmelzen der grönländischen und westantarktischen Eisschildes. Dies Führt zu einer irreversiblen Erhöhung des Meeresspiegels. Ein Abschwächen der Atlantische Umwälzströmung hätte gravierende Auswirkungen auf das Klima in Europa. Der Verlust des Sauerstoff-Produzenten Regenwald würde die Lebensgrundlagen der Menschen stark beeinträchtigen. Eine massive Freisetzung großer Mengen Methan hätte das Auftauen der Permafrostböden zur Folge. Dies ist bereits im Gange. Methan hat einen deutlich stärkeren Klimaeffekt wie CO2.
Der Verlust der Korallenriffe ist ein Kipppunkt, der derzeit bereits eintritt. Fatale Folgen für Küstenschutz und Biodiversität sind die Folge. Weitere Kipppunkte sind der arktische Meereisverlust, die großflächige Zerstörung von Wäldern und die Veränderung des Sommermonsums. Ist ein Kipppunkt überschritten, verstärkt sich der Schaden durch Rückkopplung. Der Prozess wird unumkehrbar; trotz späterer Menschheitsanstrengungen. Folgen des Überschreitens der Kipppunkte sind Meeresspiegelanstieg, Verlust von Lebensräumen, extreme Wetterereignisse, Ernteausfälle, Hunger, Fluchtbewegungen und internationale Konflikte sind dann die Folge.
Die Weltklimakonferenz muss jetzt das Ruder herumreißen, um Schlimmes zu verhindern. Das spätere Gegensteuern durch Fritzens Technologie hilft nach Überschreitung der Kipppunkte nichts mehr.
Katherina und Fritz, Ihr steht kurz vor der Abbruchkante. Zeigt Vernunft und korrigiert Euer gewagtes Spiel.

