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Persönlicher Kommentar

Naturschutz: Jetzt noch den Vogel des Jahres wählen!

Die Medien werden geflutet von einer Krisennachricht nach der anderen - da braucht man manchmal eine Pause. Zum Beispiel, um sich süße Vogelfotos anzuschauen. Bis zum 27.10. um 9 Uhr morgens ist noch Zeit, für den Vogel des Jahres 2023 abzustimmen. Damit ihr eine fundierte Entscheidung treffen könnt, haben wir hier ein paar Infos für euch.

Was ist der Vogel des Jahres?

Gekürt wird der Vogel des Jahres vom Landesbund für Vogelschutz e.V. (LBV) und vom Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) - und das schon seit 1971. Die Wahl ist mittlerweile jedoch so bekannt, dass auch diverse Medien und andere Verbände darauf hinweisen und die Werbetrommel rühren. Expertinnen und Experten von NABU und LBV suchen aus den über 300 existierenden Vogelarten Deutschlands jedes Jahr fünf Arten als Kandidaten für die Wahl zum Vogel des Jahres aus. Wählen kann jede und jeder, jedes Jahr im Herbst.

Der amtierende Vogel des Jahres 2022 ist der Wiedehopf. Der Wiedehopf fällt primär durch seine orangefarbenen Scheitelfedern und das schwarzweiß-gemusterte Gefieder auf. Den Winter verbringt er in Afrika, generell mag er es warm, weshalb er nur in bestimmten Regionen Deutschlands vorkommt. Der Wiedehopf ist in Deutschland, wie so viele andere Vögel, gefährdet. Das liegt vor allem daran, dass sein Lebensraum immer kleiner wird und so immer weniger Vogelpaare brüten können. Allerdings wächst die Zahl der Wiedehopfe bei uns langsam wieder an - ein Zeichen der Klimaerwärmung, so der NABU.

Was bringt die Wahl zum Vogel des Jahres?

Das Expertengremium von NABU und LBV wählt die Kandidaten-Vogelarten nach diversen Naturschutzkriterien aus. Die Vogelart, die gewinnt, erhält ein Jahr lang besondere Aufmerksamkeit von Vogelschützern in ganz Deutschland. Darunter fallen z.B. besondere Artenschutzmaßnahmen speziell für diese Vogelart. NABU-Gruppen bauen dann etwa Nistkästen für sie.

Darüber hinaus ist die Wahl zum Vogel des Jahres natürlich eine große öffentliche Kampagne, die Aufmerksamkeit und Empathie für das Schicksal der kandidierenden Vogelarten entstehen lässt - und damit stellvertretend auf die Zukunft aller Vogelarten auf der Welt, die unter der Biodiversitätskrise leiden. Mit dieser Aufmerksamkeit wird auch Wissen über unsere (heimischen) Vogelarten vermittelt, und im besten Fall werden Spendengelder für den Artenschutz generiert.

Das sind wichtige Argumente für die jährliche Wahl zum Vogel des Jahres. Nebenbei macht diese Wahl aber auch Spaß: Vögel sind interessante und besondere Tiere. Es bereitet einfach viel Freude, sich mit ihnen auseinanderzusetzen - auch das ist wichtig. Besonders für Kinder, die über den Vogel des Jahres anschaulich und spielerisch für Naturschutz sensibilisiert werden können.

Welche Art zum Vogel des Jahres wählen?

Welche Vögel können gewählt werden?

Kommen wir zum Eingemachten: Welche Art soll der Vogel des Jahres 2023 werden? Zur Auswahl stehen 

  • Trauerschnäpper (gefährdete Art) - Wahlmanifest: "Schnappt zu für Klimaschutz!"
  • Neuntöter (ungefährdete Art) - Wahlmanifest: "Schnabel auf für mehr Insekten!"
  • Teichhuhn (bald gefährdete Art) - Wahlmanifest: "Lasst es wuchern an Ufern!"
  • Braunkehlchen (gefährdete Art) - Wahlmanifest: "Wiesen wieder wilder machen!"
  • Feldsperling (bald gefährdete Art) - Wahlmanifest: "Wilder Garten für mehr Arten!"

Welchen Vogel des Jahres wählen?

Das ist, wie bei jeder Wahl, eine persönliche Entscheidung. Kriterien für eure Entscheidung können sein: Welche Vogelart ist am meisten gefährdet, braucht die öffentliche Aufmerksamkeit also am dringendsten? Welcher Vogel lebt (oder brütet, …) in meiner Region? Zu welcher Vogelart habe ich vielleicht einen persönlichen Bezug? Welchen habe ich schon mal in Echt gesehen? Natürlich zählen aber auch Argumente wie: Welcher Vogel ist am süßesten? Oder: Welcher hat den witzigsten Namen?

Um euch die Entscheidung zu erleichtern, gibt es, wie bei jeder Wahl, einen Wahl-o-mat. Genauer: Den Bird-o-mat! Klickt euch durch, um herauszufinden, welche Vogelart für 2023 am besten zu euch passt.

Die Münchner ÖDP votiert übrigens für das Teichhuhn. Warum, könnt ihr hier nachlesen.
 

Autor/in:
Fenya Kirst
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