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Persönlicher Kommentar

Phänomen Klimawandel – Alles nur Wetter, oder was?

Die Schlagzeilen überbieten sich in diesem Sommer mit Hiobsbotschaften: Von Rhodos fliehen die Touristen wegen der anhaltenden Brände; flächendeckende Waldbrände in Kanada vernebeln New York, ein Temperaturrekord jagt den nächsten. Dennoch: Nehmen wir das Beispiel des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger. Dieser twittert gerne an einem kühleren Regentag, es sei ja wohl eine offensichtliche Übertreibung, das mit dem Klimawandel. Und er ist auch nicht der Einzige (wenn auch einer der Lautesten), der gerne Wetter mit Klima verwechselt. Laut einer YouGov-Studie aus dem letzten Jahr glauben von über 2000 Befragten fünf Prozent nicht an die Erderwärmung. In den USA sind es sogar neun Prozent.

Aber es geht hier nicht um eine Gefühls- oder Weltanschauungsfrage, sondern um die Faktenlage:  

Alle Teile des Klimasystems deutlich wärmer

Alle Teile des Klimasystems, also Ozeane, Eis, Land, Atmosphäre und Biosphäre haben sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich erwärmt. Es geht auch nicht um Einzelphänomene, sondern um deren Häufung über einen langen Zeitraum:

  • Die Gletscher schmelzen; einem davon, dem Südlichen Schneeferner, wurde im letzten Jahr sogar der Status als Gletscher aberkannt.
  • Die Meere erwärmen sich, ob im Mittelmeer, wo mit 28,71 Grad an der Wasseroberfläche die höchste jemals aufgezeichnete Wassertemperatur gemessen wurde, oder vor der Küste Floridas mit einer Badewannentemperatur von 38,3 Grad Celsius. Und: Sie verfärben sich sogar. Satellitenbilder haben erstmals gezeigt, dass der Klimawandel die Phytoplankton in den globalen Ozeanen beeinflusst und dadurch deren Farbe ändert.
  • Es gibt massenhaftes Artensterben: Eine Million Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht.
  • Die Klimaerwärmung ist da: Bereits heute ist es weltweit durchschnittlich 1,1 Grad wärmer als zu vorindustriellen Zeiten. (Weltklimabericht

Weitgehender Konsens in der Forschung

Nun mag jemand erwidern, dass all diese Naturphänomene auch ohne menschliches Zutun auftreten könnten. Auch diese Theorie lässt sich durch wissenschaftliche Erkenntnisse widerlegen:

Für ihre Weltklimaberichte analysieren die Fachleute Zehntausende von Studien. Bei den wesentlichen Grundaussagen zum Klimawandel – dass sich die Erde seit Jahrzehnten signifikant erwärmt und dass der Mensch die Hauptursache dafür ist – gibt es einen sehr soliden Konsens der Fachwelt; wir sprechen dabei von über 90 Prozent der Forscher.

  • Die Ursache für den Klimawandel ist vor allem die erhöhte Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre.
  • 97 Prozent der jährlichen globalen CO2-Emissionen sind laut des Weltklimarats natürlichen Ursprungs und damit Bestandteil des globalen natürlichen Kohlenstoffkreislaufs.* 
  • Damit sind die menschengemachten CO2-Emissionen zwar relativ klein, sind aber eine zusätzliche Quelle und stören die Balance. Die Natur nimmt zwar einen Teil der menschverursachten Emissionen auf, doch etwa die Hälfte bleibt in der Erdatmosphäre und führt zu einem Nettozuwachs des CO2-Gehalts. Die vom Menschen verursachten Emissionen sind damit verantwortlich für die Veränderung der CO2-Konzentration („Bilanz“).** 

Daher gilt: Wir haben keine Zeit mehr, viel zu diskutieren – es ist höchste Zeit, zu handeln!

Und hier geht`s zu einigen Faktencheck-Portalen:

*https://www.lpb-bw.de/klimawandel

**https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-die-co2-emissionen-des-menschen-sind-winzig

https://www.dw.com/de/faktencheck-warum-der-klimawandel-real-ist/a-62461158

https://www.helmholtz-klima.de/klimafakten/behauptung

Autor/in:
Anja Kistler
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