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Persönlicher Kommentar

Vapen: Ein gefährlicher Trend unter Jugendlichen

Thomas Löb

Thomas Löb - Foto: Gunnar Bernskötter

Das Vapen, der Konsum von E-Zigaretten, erfreut sich bei Jugendlichen wachsender Beliebtheit – trotz ernsthafter gesundheitlicher Risiken. Während Länder wie Belgien, Frankreich und England Einweg-E-Zigaretten verbieten, bleibt Deutschland zögerlich, obwohl das Dampfen dort vielerorts verboten ist. Laut Studien hat bereits jeder vierte deutsche Jugendliche Vapes ausprobiert, sieben Prozent nutzen sie regelmäßig. Fachleute warnen, dass Vaper später eher zu herkömmlichen Zigaretten greifen. Deutschland belegt im europäischen Vergleich der Tabakkontroll-Maßnahmen einen der hinteren Plätze, und Organisationen wie das Aktionsbündnis Nichtrauchen sehen eine bedenkliche Vernachlässigung der bekannten Risiken.

Verpackungen und Aromen wie „Chillout Cheesecake“ machen Vapes für junge Menschen besonders verlockend, obwohl die langfristigen gesundheitlichen Folgen kaum erforscht sind. Prof. Dr. Reiner Hanewinkel vom Institut für Therapie und Gesundheitsforschung hebt hervor, dass Werbung und Medien einen erheblichen Einfluss auf das Rauchverhalten von Jugendlichen haben.

Bereits in den 1950er-Jahren war das erhöhte Lungenkrebsrisiko durch Rauchen bekannt, doch die Tabakindustrie verzögerte Schutzmaßnahmen durch Lobbyarbeit. Erst 1975 wurde Werbung für Zigaretten im Radio und Fernsehen untersagt, und seit 2008 besteht ein Rauchverbot in Gaststätten. Auch Erwachsene unterschätzen die Risiken des Vapens, oft beeinflusst durch irreführende Werbung. Hanewinkel stellt klar: Weniger Schadstoffe bedeuten nicht automatisch weniger gesundheitlichen Schaden. In den USA gibt es bereits Fälle von akuten Lungenschäden durch E-Zigaretten. Obwohl sie erst seit etwa 15 Jahren auf dem Markt sind, mehren sich Hinweise auf ernste Gesundheitsprobleme.

Die rund 16.000 Aromen in Liquids sind größtenteils nicht ausreichend untersucht, insbesondere hinsichtlich ihrer Auswirkungen beim Einatmen. Zudem können durch Erhitzen zusätzliche Schadstoffe entstehen. E-Zigaretten sind daher nicht bloß ein harmloser Trend, sondern eine unterschätzte Gesundheitsgefahr.

Autor/in:
Thomas Löb
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