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Persönlicher Kommentar

Wassermangel – Deutschlands stille Krise

Persönlicher Kommentar zum Thema Wasser

Jens Geibel

Foto: ÖDP

Deutschland galt lange als wasserreiches Land. Doch diese Zeiten sind vorbei. Seit 2018 häufen sich extrem trockene Jahre. Regionen wie Brandenburg, Sachsen-Anhalt oder Thüringen leiden unter ausbleibendem Regen, sinkenden Grundwasserständen und hoher Verdunstung. Selbst der Rhein führt immer wieder Niedrigwasser, was die Binnenschifffahrt und damit die Wirtschaft belastet.

Besonders hart trifft es die Landwirtschaft. Trockene Böden verlieren ihre Speicherfähigkeit, Felder verdorren, Ernten brechen ein. Wasserintensive Kulturen geraten zunehmend unter Druck. Gleichzeitig steigt der Bewässerungsbedarf – ein Konflikt um die Ressource Wasser droht.

Industriebetriebe sind ebenfalls betroffen. Viele Produktionsprozesse benötigen Wasser, etwa zum Kühlen oder Reinigen. Engpässe zwingen Firmen zu kostenintensiven Anpassungen. Doch es geht nicht nur um Wirtschaft: Auch die Natur leidet. Wälder trocknen aus und werden anfälliger für Brände und Schädlinge. Flüsse verlieren Sauerstoff, was Fische und andere Tiere bedroht. Trockene Moore setzen gespeichertes CO₂ frei und verstärken so die Klimakrise.

Die ÖDP sieht hier dringenden Handlungsbedarf. Deutschland braucht eine nationale Wasserstrategie, die regionale Unterschiede berücksichtigt und klare Prioritäten setzt. Trinkwasser muss immer Vorrang haben. Gleichzeitig müssen wir Ökosysteme wie Moore und Feuchtgebiete wiederherstellen, um natürliche Wasserspeicher und CO₂-Senken zu sichern.
Wasser darf nicht länger als unerschöpfliche Ressource betrachtet werden. Ohne entschlossenes politisches Handeln drohen nicht nur ökologische Schäden, sondern auch soziale und wirtschaftliche Konflikte. Der Schutz unserer Wasserreserven muss ins Zentrum der Umweltpolitik rücken.

Autor/in:
Jens Geibel
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