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Pressemitteilung

EU-Einigung: Kampf dem illegalen Welpenhandel

ENVI-Berichterstatterin Ripa: Chip-Pflicht erschwert kriminelle Machenschaften

Bild: Büro MdEP Manuela Ripa

Die Europäische Union (EN) verschärft den Kampf gegen den illegalen Welpenhandel. Am Dienstagabend einigten sich Vertreter von Europaparlament, EU-Ministerrat und EU-Kommission in Straßburg auf einen Gesetzentwurf dazu. Auch auf private Tierbesitzer kommen wichtige Neuerungen zu: Künftig müssen alle privat gehaltenen Hunde und Katzen gechippt werden. Allerdings gelten dafür mehrjährige Übergangsfristen.
 
„Der illegale Tierhandel ist ein Milliardengeschäft und sorgt für unermessliches Tierleid“, sagt Manuela Ripa (EVP/ÖDP), Berichterstatterin des mitberatenden Umweltausschusses ENVI. „Die Rückverfolgbarkeit mittels Mikrochips und Tier-Datenbanken hilft im Kampf gegen illegale Geschäftemacherei und tierquälerische Welpenfabriken. Sie dämmt auch die Ausbreitung von Tier-Mensch-Krankheiten wie Tollwut ein und entlastet Kommunen und Tierheime.“
 
Das Gesetz sieht einen mehrstufigen Zeitplan vor: In einer ersten Phase müssen Züchter und Händler alle Hunde und Katzen chippen, die sie in der EU auf den Markt bringen. Ein System aus miteinander verknüpften nationalen Datenbanken sorgt dafür, dass die Käufer und Behörden zurückverfolgen können, woher ein Tier stammt. Für diese Regeln gilt eine Übergangszeit von vier Jahren. In einer zweiten Phase sind zusätzlich alle privaten Tierbesitzer am Zug, auch wenn sie ihre Tiere nicht weitergeben: Spätestens in zehn Jahren müssen alle privat gehaltenen Hunde, in 15 Jahren alle Katzen gechippt sein.
 
„Ich hätte mir kürzere Übergangsfristen gewünscht, da sehr viele EU-Länder, Städte und Gemeinden bereits schärfere Regeln zum Chippen haben, die natürlich bestehen bleiben“, unterstreicht Ripa. „Trotzdem ist das Gesetz ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und ein großer Erfolg für das Europaparlament.“ Ein passiver Tier-Mikrochip hat die Größe eines Reiskorns und wird vom Tierarzt unter die Haut injiziert. Üblicherweise geschieht das gemeinsam mit den regulären Impfungen.
 
In dem Gesetzentwurf geht es nicht nur um illegalen Handel: Zum ersten Mal überhaupt gibt sich die EU umfassende einheitliche Schutzvorschriften für Katzen und Hunde. So ist es künftig unter anderem verboten, Tiere ohne medizinische Notwendigkeit zu verstümmeln, ihnen also etwa die Krallen oder Teile der Ohren zu entfernen; auch dürfen sie nicht mit Stachel- oder Würgehalsbändern traktiert werden. Tiere, denen ausgeprägte körperliche Eigenschaften angezüchtet wurden, die ihnen Leiden verursachen, dürfen nicht weiter für die Zucht eingesetzt werden.
Die Verordnung muss nun vom Europaparlament und vom EU-Ministerrat formal angenommen werden und tritt dann 2026 in Kraft.
 
Weitere Informationen des Europaparlaments hier (englisch)
 
Kontakt Büro Ripa: manuela.ripaeuroparl.europa.eu
Tel. 0032-2-4845739

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