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Pressemitteilung

MdEP Buchner (ÖDP) entsetzt über Deal mit Atomkonzernen

Buchner: „Regierung schaufelt Konzernen viele Milliarden zu“

Prof. Dr. Klaus Buchner

(Brüssel/27.04.2016) Heute wurde bekannt, dass sich die von der Bundesregierung eingesetzte sogenannte Atomkommission und die vier deutschen Atomkonzerne auf eine Aufteilung der Kostenrisiken bei der Lagerung des Atommülls geeinigt haben. Demnach sollen die Konzerne 23,34 Milliarden Euro zahlen, alle darüber hinaus gehenden Kosten werden vom Steuerzahler getragen. Prof. Dr. Klaus Buchner, Kernphysiker und Mitglied des Europäischen Parlaments für die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), kritisiert die Einigung scharf: „Früher hieß es immer, dass Atomkraft billig sei. Spätestens nun zeigt sich, dass dies eine dreiste Lüge war. Die immensen Kosten für die Lagerung des radioaktiven Abfalls wurden von den Regierungsparteien über Jahrzehnte ignoriert. Damit haben sie den Konzernen einen geldwerten Vorteil verschafft“, so der Europaabgeordnete. Der ÖDP-Politiker erinnert auch an die enormen Subventionen von staatlicher Seite für die Atomkraft. Kernenergie wurde stets weit mehr gefördert als etwa die Erneuerbaren Energien. 

Prof. Buchner verweist darauf, dass es weltweit noch kein einziges sicheres Endlager für Atommüll gibt. „Die bisherigen Konzepte haben sich als untauglich erwiesen. Ein ‚sicheres’ Endlager wird es niemals geben. Dabei strahlt der Müll noch eine Million Jahre lang. Deshalb sind die gut 23 Milliarden, die die Konzerne nun zahlen müssen, ein Witz“, empört sich der Europaabgeordnete. Die Unternehmen, die jahrzehntelang hohe Profite mit der Atomkraft gemacht haben, hätten durchaus deutlich mehr zahlen können. Doch stattdessen werden ihre zukünftigen Gewinne verschont, dafür muss der Bürger für die enormen Kosten der Atommülllagerung aufkommen. „Nachdem der Staat bereits die Banken, die sich verzockt haben, mit Steuergeldern gerettet hat, schaufelt er nun den Atomkonzernen, die jahrzehntelang  das falsche Geschäftsmodell verfolgt haben, viele Milliarden zu“, so Prof. Buchner abschließend.

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