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Pressemitteilung

ÖDP fordert Moratorium für den Tiefseebergbau

Regelwerk für den Tiefseebergbau gescheitert

Bild: DesignNPrint, wwwpixabay.com

Mit großer Sorge schaut die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) auf das Scheitern des Rats der Internationalen Meeresbodenbehörde der Vereinten Nationen ein Regelwerk für den Tiefseebergbau festzulegen. Die Einigung auf ein für die Meere und Natur wichtiges Regelwerk wird das Gremium wohl erst in Jahren erzielen. Somit gibt es keine Regelung, die eine von Wirtschaftsinteressen getriebene Gefährdung und Zerstörung der Tiefsee auf einer Fläche so groß wie ein Drittel Europas wirksam verhindern könnte.

Verschiedene Länder und Konzerne stehen bereits in den Startlöchern mit dem hochgefährlichen Abbau von Rohstoffen, vor allem im Pazifik und nahe Mexiko und Hawaii, zu beginnen. Dies könnte nach Einschätzung der ÖDP, von Expertinnen und Experten, aber auch von Umweltschutzorganisationen, sowie einigen großen Ländern zu einer nicht wieder gut zu machenden Zerstörung des Ökosystems Tiefsee führen. Erfahrungen aus Testversuchen zeigen, dass 25 Jahre nach dem Einsatz von Technik auf dem Meeresboden noch Verwüstungen sichtbar sind und dort kaum Leben vorzufinden ist.

„Eine solche Gefahr für den Ursprungsort des Lebens auf unserem Planeten und seiner einzigartigen Lebenswelt in der Tiefsee muss schnellsten wirksam verhindert werden! Doch mit der Vertagung eines Regelwerks könnte es bereits zu spät sein, da manche Länder schon mit Unternehmen zusammenarbeiten, um Tiefseebergbau zu starten“, befürchte ÖDP-Bundesvorstandsmitglied Dr. Tobias Kretschmer. Es mag zwar wichtig sein, Metalle und andere Rohstoffe für die Energiewende und Klimaschutz-Technologien zu fördern, jedoch darf dabei unter keinen Umständen ein noch wenig erforschtes, Millionen Jahre altes und einzigartiges Ökosystem zerstört werden. „Erst recht nicht für Profitinteressen von Konzernen!“

Aus Sicht der ÖDP und vieler Wissenschaftler, Regierungen und Umweltorganisationen, sowie mancher Unternehmen braucht es den Abbau dieser Rohstoffe aus der Tiefsee für Wirtschaft und nachhaltige Energien nicht. Es gibt ausreichend Alternativen und nach Meinung der ÖDP sollten noch nicht ausgeschöpfte Potentiale von Recycling-Systemen und Kreislaufwirtschaft schleunigst ausgebaut werden.

Kleinen Ländern und Nationen muss im Rahmen von Entwicklungshilfe Unterstützung geleistete werden, damit sie auf solchen Tiefseebergbau verzichten können und trotzdem an wichtige Rohstoffe für nachhaltige Technologien gelangen. Doch besonders diese Länder, wie der Inselstaat Nauru, haben bereits Interesse am Abbau bekundet und sich mit Unternehmen zusammengetan. „Wir brauchen ein Moratorium auf den Tiefseebergbau für Jahre, bis sichergestellt ist, dass allen Tiefenschichten keine Arten und keine Lebensräume vernichtet werden. Niemand weiß was nach dem Abbau am Meeresboden passieren wird – das allein sollte Grund genug sein, den Tiefseebergbau auszusetzen“, fordert der ÖDP-Politiker Kretschmer.

Quellen:
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-1218586.html
https://www.spektrum.de/news/mineralienabbau-in-der-tiefsee-ein-schatz-zum-greifen-fern/2161626
https://www.helmholtz.de/newsroom/artikel/bergbau-in-der-tiefsee
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/meereskonferenz-tiefseebergbau-jamaika-100.html

 

 

Dr. Tobias Kretschmer

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