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Pressemitteilung

ÖDP kritisiert neue Facebook-Datenrichtlinien scharf

Agnes Becker: „Von Datenschutz kann nicht die Rede sein“

„Der Nutzer wird spätestens jetzt völlig legal von oben bis unten durchleuchtet“, zeigt sich Agnes Becker, stellvertretende ÖDP-Vorsitzende, verärgert. Foto: ÖDP-Bundespressestelle

Ab dem 31. Januar 2015 gelten beim sozialen Netzwerk Facebook neue Datenrichtlinien. Demnach darf neben den bisher bereits gesammelten Daten über Aktivitäten im Netzwerk selbst nun auch das individuelle Surfverhalten außerhalb von Facebook genutzt und ausgewertet werden. Auch äußerst sensible Daten, darunter Zahlungsinformationen, wie beispielsweise Kreditkartennummern oder Geräte- und Hardwareinformationen, sind vor der Neugier der Datenkrake Facebook nicht mehr sicher und können gewinnbringend an dritte Anbieter verkauft werden. Seine Zustimmung zu diesen Geschäftspraktiken erteilt jeder Nutzer mit dem ersten Einloggen ab dem 31. Januar automatisch und ohne jeden weiteren Hinweis auf die Änderungen.

Für einen behutsamen Umgang mit Nutzerdaten war das US-Unternehmen noch nie bekannt. Allerdings tritt der Kampf um die für Werbekunden wertvollen Nutzerdaten mit den neuen Bedingungen in eine bisher ungeahnte Dimension. „Der Nutzer wird spätestens jetzt völlig legal von oben bis unten durchleuchtet“, zeigt sich Agnes Becker, stellvertretende ÖDP-Vorsitzende, verärgert. Facebook ermächtige sich, ohne explizite Zustimmung Daten über IP-Adressen, Software und Betriebssysteme zu speichern, um dieses Wissen an Werbetreibende, Geheimdienste oder wen auch immer weiterzugeben. „Spätestens seit der Späh-Affäre um den US-Amerikanischen Geheimdienst NSA dürfte klar sein, was selbst mit empfindlichsten Daten passieren kann“, warnt Becker.

Alternativen zu Facebook gäbe es. Allerdings sei die Konkurrenz auf diesem Gebiet noch weit abgeschlagen, da jedes soziale Netzwerk von der Anzahl der Nutzer lebe. „Die Bundesregierung müsse Facebook dringend besser auf die Finger schauen und dafür sorgen, dass das Unternehmen eine Datenschutzpolitik fährt, die europäischen Standards entspricht. Auch ist darauf zu achten, ob und inwieweit das Unternehmen seine quasi Monopolstellung missbraucht“, so Becker.

 

 

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