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4. Ganzheitliche Bildung und Erziehung

Die ganzheitliche und altersgerechte Entwicklung der Persönlichkeit soll vorrangiges Bildungsziel sein. Das beinhaltet das Lernen mit allen Sinnen und die Erziehung zur Ehrfurcht vor allem Leben, Verantwortung im Umgang mit der Schöpfung und den Mitmenschen sowie Bereitschaft zur Mitgestaltung der Welt und zum politischen Engagement. Bildung muss dazu dienen, die Kompetenzen und Fähigkeiten der Kinder zu fördern.

Wirtschaftliche Interessen dürfen im Bildungsbereich nicht in den Vordergrund treten. Hochschulen sollen allen offenstehen, die auch ohne spezielles Berufsziel ihren Horizont erweitern wollen. Insbesondere muss es möglich sein, aus rein fachlichem Interesse studieren zu können. Ein verschultes Studium allein nach starren Studienordnungen, wie sie die meisten Bachelor- und Master- Studiengänge aufweisen, wird den vielfältigen Anforderungen im Berufsleben nicht gerecht.

Bildung und Erziehung – wichtige Grundlagen für unsere Zukunft

  • Grundsätzlich gilt, dass die Erziehungsberechtigten die Hauptverantwortung für die Erziehung ihrer Kinder tragen.
  • Einen Bildungsplan für die Krippen lehnen wir ab, ebenso die Einführung einer gebundenen Ganztagsschule gegen den Willen der betroffenen Eltern, Schülerinnen und Schüler.
  • Gebührenfreier Besuch eines Kindergartens.
  • Aufwertung künstlerischer, handwerklicher, hauswirtschaftlicher und insgesamt lebenspraktischer Fächer sowie des Sports. Kreative Angebote sind in allen Bildungseinrichtungen zu fördern, um das Empfindungsvermögen und die Vielschichtigkeit der Welterfahrung zu steigern.
  • Gemeinsamer Unterricht während der ersten sechs Schuljahre mit innerer Differenzierung.
  • Sozial-, Umwelt- und Betriebspraktika in allen Schulstufen und -arten.
  • Pädagogisch und fachlich durchdachte kurze Phasen von Distanzunterricht als Chance für selbstständiges Lernen und Arbeiten und zur ökologischen Entlastung.
  • Stärkung der sprachlichen Fächer insbesondere mit dem Ziel, die Sprachen der Nachbar- und Herkunftsländer zu erlernen.
  • Stärkung des Schulwesens der ethnischen Minderheiten und Förderung des Dänischen, Friesischen, Nieder- und Obersorbischen, des Romani sowie der in Deutschland gesprochenen Regionalsprachen und sogenannten Dialekte in den Schulen.
  • Erhalt der Förderschulen. Integration von Kindern mit besonderem Förderbedarf in den Regelunterricht im Rahmen ihrer Möglichkeiten unter Verstärkung des pädagogischen Personals in den Klassen.
  • Lehrkräfte sollen in regelmäßigen Abständen (3–5 Jahre) selbst Praktika in Unternehmen, Behörden oder an anderen Arbeitsplätzen machen, um einen Bezug zur Arbeitswelt aufrechtzuerhalten.

Studieren und lernen unabhängig von wirtschaftlichen Verwertungsinteressen

  • Stärkung bzw. Wiederherstellung der Unabhängigkeit der Lehre und Forschung von Partikularinteressen aus Wirtschaft und Politik.
  • Stärkung des akademischen Mittelbaus.
  • Einführung der Viertelparität in Hochschulgremien.
  • Keine Studiengebühren für das erste Studium mit substanzieller Qualifikation.
  • Das weltweit anerkannte duale Ausbildungssystem in Deutschland ist in der Krise aufgrund signifikanter Bewerber- und dadurch Stellenrückgänge. Deshalb müssen betriebliche Ausbildungen wieder attraktiv für geeignete Bewerberinnen und Bewerber werden. Die ÖDP fordert daher eine sofortige Erhöhung der dualen Ausbildungsvergütungen auf mindestens 1.400 € monatlich im 1. Ausbildungsjahr und Steigerung pro Ausbildungsjahr um mindestens 150 € – finanziert zur Hälfte aus Bundesmitteln als Unterstützung der Ausbildungsbetriebe.