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Papst Franziskus nimmt klar Stellung zur Klimakrise

Gedanken von Dieter Nießner

Vor acht Jahren hat Franziskus in „Laudato si" von unserem „leidenden Planeten“ gesprochen, er nannte ihn unser „gemeinsames Haus“.

In seinem neuen Schreiben Laudate Deum sagt Franziskus, dass wir nicht genügend reagieren, während die Welt zerbröckelt und vor tiefen Einschnitten steht. Folgen des Klimawandels beträfen unter anderem die Bereiche Gesundheit, Arbeitsplätze, Zugang zu den Ressourcen des Wohnraums und Zwangsmigration. Es sei ein globales soziales Problem. Er beklagt Klimaleugner auch in der Katholischen Kirche.

Er setzt sich mit den Leugnern des menschengemachten Klimawandels auseinander, die argumentieren, es gab schon immer extreme Klimaereignisse. Der Unterschied sei die immer schnellere Abfolge extremer Klimaereignisse. Man dürfe kurzfristigen Wettervorhersagen nicht mit langfristige Klimaprojektionen vertauschen.

Manche beschuldigen die Armen, weil sie zu viele Kinder haben. Die Wirklichkeit sei, dass ein kleiner Prozentsatz der Reichsten die Umwelt mehr verschmutzt als 50 % der gesamten Weltbevölkerung.

Afrika, wo mehr als 50% der Ärmsten leben ist nur für einen winzigen Bruchteil der Emissionen verantwortlich – so der Papst.

Manche sagen, die Verringerung der Nutzung fossiler Brennstoffe würde zu einem Rückgang der Arbeitsplätze führen. Tatsache sei, dass Millionen von Menschen auf Grund des Klimawandels ihre Arbeitsplätze verlieren. Der Übergang zu neuen Energieformen könnte weltweit neue Arbeitsplätze schaffen.

Er begründet, dass die Klimakrise menschengemacht sei und benennt die Schäden und Risiken. Er beklagt das Versagen der internationalen Politik. So hätten die Klimakonferenzen wenig zur Lösung beigetragen.

Er kritisiert das technokratische Paradigma das im Grunde darin bestehe, zu denken, als gingen das Gute und die Wahrheit direkt aus der technologischen und wirtschaftlichen Macht hervor. So gelange man zur Idee eines unendlichen und grenzenlosen Wachstums. Doch die Welt um uns herum sei kein Objekt der Ausbeutung und der ungezügelten Nutzung.

Wie die genannten Auszüge aus dem päpstlichen Schreiben zeigen ist der Einsatz, „unser gemeinsames Haus“ künftigen Generationen lebenswert zu übergeben, Pflichtaufgabe für Christen und für alle Menschen guten Willens.

„Lobt Gott“ ist der Name des Schreibens. Denn der Mensch, der sich anmaßt, sich an die Stelle Gottes zu setzen, wird zur schlimmsten Gefahr für sich selbst – so der Schlusssatz von Franziskus.