Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Persönlicher Kommentar

Bindung und Bildung

Die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ hat wieder zugeschlagen: Diese Lobby-Organisation der Arbeitgeber- und Industrieverbände maßt sich an, das deutsche Bildungswesen zu bewerten. Eines der Hauptkriterien für „gut“ oder „schlecht“ lautet nach Ansicht der Arbeitgeberlobby: Werden durch totale Ganztagsbetreuung der Kinder die Mütter und Väter möglichst schnell wieder Ganztags-Arbeitskräfte? Länder, die diesen zweifelhaften Standard nicht „optimal“ erreichen, werden automatisch abgewertet. Ich meine, dass gute Bildung engagierte LehrerInnen und ErzieherInnen in kleinen Klassen und Gruppen braucht. Vor allem aber braucht gute Bildung viel Zeit und Freiraum für Eltern und Kinder in den ersten Jahren, weil erst die verlässliche frühe Bindung in den späteren Jahren gute Bildung ermöglicht! So wie es keine gute Erziehung ohne Beziehung gibt, so gibt es auch keine gute Bildung ohne Bindung. Der „Neuen Sozialen Marktwirtschaft“ ist das egal: Sie will Kinder, Eltern und Lehrkräfte auf rein ökonomische Faktoren reduzieren. Die Ergebnisse der Bindungsforschung sind ihr egal. 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
Zurück