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Persönlicher Kommentar

Demokratie: Bequem und unbequem

Die demokratische Staats- und Gesellschaftsform ist für zwei Teile der Gesellschaft besonders bequem und angenehm, für einen weiteren Teil ist sie anstrengend.

Bequem und angenehm ist die Demokratie vor allem für ihre Feinde. Auch wer eine menschenrechtsfeindliche Einstellung hat und diese verbreiten möchte, genießt in der Demokratie weitgehende Rechte und Freiheiten. Es dauert lange, bis eine Gruppe verboten wird oder eine Einzelperson Nachteile befürchten muss. Demokratie lässt vieles, ja das allermeiste zu.

Bequem und angenehm ist die Demokratie auch für die große Menge derjenigen, die sich als „unpolitisch“ definieren. Man muss sich nicht um die „öffentlichen Dinge“ (die „res publica“) kümmern. Das Private genügt. Gutes Wasser kommt trotzdem aus der Leitung, Schulen und Krankenhäuser stehen zur Verfügung und im Fall der Fälle hilft ein Gericht, das eigene Recht durchzusetzen. Ganz prima: Wenn etwas schief geht, tragen immer andere („die Politiker“) Schuld.

Anstrengend ist die Demokratie vor allem für den konstruktiv-kritischen und nicht-egoistisch eingestellten Teil der Gesellschaft. Nur ein winziger Teil dieser Gruppe bekommt für seine Arbeit an der Demokratie anständigen Lohn und ehrliche Anerkennung. Die meisten Demokratinnen und Demokraten müssen sich selbst jeden Abend auf die Schulter klopfen: „Wichtige Arbeit – gut gemacht – sei ein bisschen stolz auf dich!“

Mit diesem Beitrag nehmen wir als ÖDP an der Blogparade zum zehnten „Tag der Demokratie“ am 15.09.2018 teil.https://klickhin.de/blogparade-tag-der-demokratie-tdd18/

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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