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Persönlicher Kommentar

Normalfall? Ausnahmefall?

Das Pfingstwunder ereignete sich (laut der neutestamentlichen Apostelgeschichte) folgendermaßen: Eine bunte Mischung multinationaler Zuhörer konnte auf einmal verstehen, was da von den im wahrsten Sinn des Wortes „begeisterten“ Aposteln verkündet wurde. Für den einigermaßen Bibelerfahrenen ist klar: Da wurde die,  anlässlich des Hybris-Projektes "Turmbau zu Babel“ von Gott verfügte Strafe der Sprachverwirrung, für die Gläubigen wieder aufgehoben. Wie schön – man versteht sich wieder, obwohl man unterschiedlicher Herkunft ist! Ja wenn es nur so wäre… Die Erfahrung lehrt, dass sich nicht einmal die Gläubigen einer einzigen Kirche verstehen, geschweige denn die verschieden Glaubenden und die Nicht-Glaubenden. Und in Parteien – großen wie kleinen -  ist es oftmals auch nicht anders. Von dem Neurobiologen Gerhard Roth gibt es das Bonmot: „Verstehen erfordert besondere Anstrengungen, Missverstehen nicht. Deshalb ist Missverstehen der Normalfall, Verstehen der Ausnahmefall.“  Strengen wir uns also an, damit mehr und größere Wunder des Verstehens im Privaten wie im Politischen geschehen können!

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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