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Persönlicher Kommentar

Sicherheit vor Erweiterung

Man macht mit Katastrophen, die so viele Leid über so viele Menschen gebracht haben, keine Politik. Das ist eine Regel, die immer wieder eingefordert, aber eigentlich nie eingehalten wird. Es ist ja auch nicht hilfreich, die Frage nach Ursachen und Verantwortlichkeiten zu verdrängen oder gar nicht zuzulassen. Die Trauer hat ihren Platz. Die Korrektur von Fehlern auch.  

Es mag ja sein, dass in Deutschland zuverlässigere Verfahren bei der Überwachung von Brücken gelten als anderswo. Dennoch sollten wir uns hierzulande jetzt dazu durchringen, der Erhaltung und Sanierung der bestehenden Straßen-Infrastruktur den absoluten Vorrang zu geben und die vielen Erweiterungs- und Verbreiterungspläne zurückzustellen. Es ist besser die Sicherheit der bestehenden vierstreifigen, dreistreifigen oder zweistreifigen Straßen zu erhöhen als überall weitere Bahnen dazu zu bauen. Fachleute sagen seit langem schon: Es gibt auch bei uns sehr viel zu reparieren…  

Und noch etwas: Die neoliberal-marktradikale Ideologie „privat ist besser als öffentlich-rechtlich“ sollte endgültig aufgegeben werden. Das Straßennetz gehört wie alle anderen wichtigen Netze der Daseinsvorsorge in die Verantwortung der öffentlichen Hand.

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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