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Persönlicher Kommentar

Traurig und wahr

Der „einfach“ zu praktizierende neue Bluttest, mit dem in der frühen Schwangerschaft Trisomie 21 diagnostiziert werden kann, macht eine traurige Tatsache deutlich: Die Rechtslage in Deutschland schützt ein ungeborenes Kind nicht, wenn es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Behinderung hat. Der Bluttest macht den diagnostischen Vorgang einfacher -  substanziell ändert er nichts: Ein ungeborenes Menschenwesen ist schon bisher ganz und gar  und ausschließlich auf die Liebe und die Stärke seiner Mutter und auf deren Unterstützung aus dem sozialen Umfeld angewiesen. Das Gesetz steht nicht auf seiner Seite. Allerdings beschleunigt der neue Test eine verhängnisvolle Entwicklung: Wer die „risikolose Qualitätsprüfung“ verweigert, wird sich schon bald rechtfertigen müssen… Außerdem wächst der Druck auf Forschung und Medizin, immer mehr zu ermitteln und Test für alles und jedes zu entwickeln. Welches Kind wird dann am Ende gut genug für diese Welt sein?    

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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