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Persönlicher Kommentar

Überflüssig?

Der Pflege-TÜV ist ins Gerede gekommen: Nicht unbedingt überzeugende Beurteilungskriterien, zu gute Noten durch nicht verständliche Ausgleichsmöglichkeiten  (Mängel in der Pflege können angeblich durch leichte Lesbarkeit der Speisekarte ausgeglichen werden) und der Zwang zu ausufernder Dokumentation alltäglicher Leistungen lassen Zweifel an diesem Instrument aufkommen. Der oft als „Pflegekritiker“ bezeichnete Sozialarbeiter Claus Fussek vertritt schon lange eine interessante Meinung: Weder die amtliche Heimaufsicht noch der Pflege-TÜV der Kassen wäre notwendig, wenn Angehörige der Heimbewohner, Pflegekräfte und die vielen freiwillig-ehrenamtlichen Helfer die Augen, Ohren und Nasen offen hätten und den Mund aufmachen würden, wenn sie Gutes und Schlechtes im Pflegealltag einer Einrichtung bemerken. Das „große Schweigen“ sei das Pflegeproblem. Die Pflegethematik würde im Politikbetrieb an den Rand gedrängt. Fussek wünscht sich für die Pflege mindestens jene Diskussionsintensität, die wir seit Jahren bei der PKW-Maut erleben. Der Mann hat wohl Recht. Das Schweigen der Betroffenen ist sehr oft die Ursache von andauernden Systemmängeln. Nicht nur in der Altenpflege…

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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