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Persönlicher Kommentar

Von vorgestern

Herr Dobrindt hat kürzlich eine Schnell-Ladestation an einer Autobahnraststätte eingeweiht. Bei dieser Gelegenheit hat er verkündet, man werde mithilfe solcher Stationen schon bald „von der Ostsee zur Zugspitze“ elektrisch fahren können.

Auf der aktuellen Automobilausstellung wurde nicht nur das erste Elektro-SUV angekündigt, sondern vor allem auch der bevorstehende Durchbruch bei den automatisierten PKWs beschworen: Während der Reise arbeiten oder entspannen, weil man gefahren wird und nicht mehr selber steuern muss. Wie schön!

Lieber Herr Verkehrsminister, liebe Autokonzernmanager: Ohne eigene Lenkungsarbeit, elektrisch, entspannt von der Ostsee zur Zugspitze -  das alles geht heute schon: Mit der Bahn!

Die kleine Dobrindt-Episode und die gerade wieder zelebrierte große Autoausstellung zeigen leider ziemlich deutlich: Die Zukunft der Mobilität ist nach wie vor in schlechten Händen. Die Leit-Ideologie heißt immer noch „MIV per SUV“: Motorisierter Individual-Verkehr im Sport-Utility-Vehicle. So fein die Elektro-Autos sein mögen – eigentlich sollten wir aus ihrer heutigen Schwäche eine Tugend für uns alle machen: Der motorisierte Individualverkehr hat seinen sinnvollen Platz als Kurzstrecken-Zubringer zu leistungsfähigen Bahn- und Bussystemen. „Von der Ostsee zur Zugspitze im Auto“ – das ist nur ein Ziel für Leute von vorgestern. 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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