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Persönlicher Kommentar

Wildnis statt Gift

Hausgärten und Vorgärten, aber auch Friedhöfe, öffentliche Parks und Anlagen sowie Straßengräben und Randstreifen sind - anders als landwirtschaftliche Flächen – eigentlich dem ökonomischen Kalkül entzogen. Hier muss sich nichts lohnen. Könnte sich nicht wenigstens hier ein bisschen mehr „Wildnis“ ereignen? Ein Gang durch Baumärkte und Gartencenter lässt anderes vermuten: Jede Menge Gift im Angebot! „Wie polemisch - es ist doch kein Gift! Es handelt sich schließlich nur um zugelassene Pflanzenschutzmittel, die nach Vorschrift angewendet und richtig dosiert keinen Schaden anrichten… Und die Landwirtschaft geht doch mit ganz anderen Mengen vor… was soll da mein winziger Einsatz am Rosenbeet schaden?“ So beruhigt sich der Kleingärtner und Grabpfleger.

Jetzt ist die wildeste Vegetationszeit. Alles wuchert, wächst und breitet sich aus. Jetzt wird auch den „Schädlingen“ allüberall zu Leibe gerückt… Ob wir den Paradigmenwechsel schaffen und wenigstens in den noch ökonomiefreien Räumen die wilde Vielfalt als faszinierenden Wert wiederentdecken und nötige Korrekturen mit einer „Kultur ohne Gift“ praktizieren werden? Ich habe höchste Achtung vor jenen Landwirten, die mit diesem Konzept auch ökonomisch erfolgreich sind. Die Profis des ökologischen Landbaus sind für alle Garten-Amateure (das Wort bedeutet „Liebhaber“) ein wahres Beispiel. Es geht. Mit der Natur. Ohne Gift. Im Kleinen wie im Großen.

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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