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Persönlicher Kommentar

Wir brauchen eine umfassende Mobilitätswende!

2020 verbrachte jeder Autofahrer in Deutschland im Schnitt 26 Stunden seines Lebens damit, im Stau zu stehen. Viel? 2020 war Lockdown-Jahr - 2019 lag der Stau-Durchschnitt nochmal 20 Stunden höher [1]. 

Was nach viel Stress und verlorener Lebenszeit klingt, ist vor allem auch für Klima und Umwelt ein Problem. Der CO2-Ausstoß des Verkehrssektors wird in Deutschland nur von Energiewirtschaft und Industrie übertroffen: 20 % der CO2-Emissionen gehen auf den Verkehr zurück. Über 90 % davon verursacht der Straßenverkehr, davon wiederum über die Hälfte Benzin- und Diesel-PKW: Also die Autos, die der Großteil der deutschen Otto-Normal-Bürgerinnen und -Bürger Deutschlands jeden Tag fährt. Seit 1990 ist der CO2-Ausstoß des Verkehrs übrigens nicht gesunken - trotz besserer Abgastechnik fahren heute viel mehr und leistungsstärkere PKWs als noch vor 30 Jahren durch die Gegend. [2]

Neben dem CO2-Ausstoß sind auch Aspekte wie Reifenabrieb, der zu Mikroplastik in Gewässern führen kann, sowie Lärmbelästigung vor allem an großen Straßen und Städten ein Problem für Mensch und Tier. Um das Leben in all diesen Bereichen zu verbessern, setzt die ÖDP auf eine umfassende Mobilitätswende. Für uns ist klar: Alle PKWs einfach nur auf Elektroantrieb umzustellen, ist auf keinen Fall die Lösung. Vor allem wenn der Strom mit Kohle erzeugt wird.

Das ÖDP-Konzept - ein Auszug:

  • Der Pkw-Verkehr soll bis 2035 halbiert werden, der Pkw-Bestand in großen Städten soll auf ein Drittel der heutigen Anzahl sinken. Rad- und Fußinfrastruktur müssen massiv ausgebaut, City-Maut-Systeme ermöglicht werden. 
  • Der verbleibende motorisierte Verkehr muss umfassend elektrisch werden - wir fordern Neuzulassungsstopp für Pkw mit Verbrennungsmotoren ab 2025. 
  • Der öffentliche Nahverkehr muss mit dem doppelten Budget wie bisher gefördert werden - 24 Mrd. Euro pro Jahr. Wichtig sind uns Fördermittel für gebührenfreien Personennahverkehr.
  • Auch die Förderung von On-Demand-Angeboten und Carsharing mit elektrisch angetriebenen Fahrzeugen gehört für uns zur Mobilitätswende: Mit intelligenten, Routen-optimierten Mobilitätsangeboten, die bequem über Telefon, Apps oder eine Webseite gebucht werden können, haben auch kleine Städte und der ländliche Raum die Möglichkeit, einen bedarfsgerechten ÖPNV anzubieten.
  • Wir fordern ein einheitliches, europaweites Ticket-System für Nah- und Fernverkehr, außerdem Ausbau des internationalen Bahnverkehrs: Nachtzüge fördern, schnelle Umsetzung international schon vereinbarter Bahnprojekte. 
  • Gleichzeitig: Abschaffung aller Subventionen und Steuervorteile für den Flugverkehr. Verbot von Kurzstreckenflügen unter 700  km Luftlinie. Stopp für die Planung, Neubau und Ausbau von Autobahnen und Fernstraßen. 
  • Außerdem sprechen wir uns klar für eine Reform der Tempolimits aus: 120 km/h auf Autobahnen, 80 km/h außerorts und 30 km/h innerorts (mit Ausnahme geeigneter Hauptstraßen).

 

Unser gesamtes Programm zur Bundestagswahl 2021 mit allen unseren Forderungen zur Mobilitätswende findet ihr hier: https://www.oedp.de/programm/bundestagswahlprogramm-2021

 

Quellen:

[1] INRIX 09.03.2021 https://inrix.com/press-releases/2020-traffic-scorecard-de/  (zuletzt 22.07.2021) 

[2] https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/klimaschonender-verkehr-1794672  (zuletzt 22.07.2021)
 

Autor/in:
Fenya Kirst
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