Pressemitteilung
Haie, Rochen, Leguane: Artenschutzerfolg in Usbekistan Weltkonferenz endet in Samarkand - EP-Delegationsleiterin Ripa (ÖDP): EU braucht eigenes Gesetz gegen Wildtierdiebstahl
„Mit Blick auf die mageren Resultate der Klimakonferenz in Belém schneidet die CITES-Konferenz in Usbekistan gut ab“, bilanziert die ÖDP-Europaabgeordnete Manuela Ripa zum Abschluss der Artenschutzkonferenz CITES COP20 in Samarkand. Ripa hatte dort als Co-Leiterin der Delegation des Europaparlaments die Stimme der Europäischen Union (EU) gestärkt. Die CITES COP, die alle drei Jahre stattfindet, war am Freitag (5.12.2025) nach zweiwöchigen Debatten zu Ende gegangen.
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Besonders zufrieden ist Ripa mit der Entscheidung der CITES-Konferenz, mehr als 70 Hai- und Rochenarten besser zu schützen. Für elf besonders gefährdete Arten – Walhai, Weißspitzen-Hochseehai und verschiedene Teufelsrochenarten – gilt künftig ein globales Handelsverbot. Für Dutzende weitere Arten gelten strenge Handelsbeschränkungen. „Dieser Schutz ist längst überfällig“, unterstreicht Ripa. „Wenn Haie an der Spitze der Nahrungskette ausfallen, schädigt dies ganze Ökosysteme wie Korallenriffe und Seegraswiesen. Diese werden dann auch verletzlicher gegenüber Temperaturanstieg und Meeresverschmutzung.“
Ripa begrüßt auch den besseren Schutz für bestimmte Schildkröten, Leguane, Geckos, Vipern und weitere Tiere. „Es ist weltweit ein beunruhigender Trend, exotische Wildtiere als Haustiere zu halten, nicht zuletzt befeuert durch Influencer im Internet. Dem müssen wir entgegenwirken“, sagt sie. Sie ist außerdem erleichtert, dass mehrere Anträge zur Herabstufung des Tierschutzes abgewehrt werden konnten. „Wanderfalken bleiben weiter geschützt, ebenso wie Elefanten, Nashörner, Giraffen.“
Bedauerlich ist laut Ripa, dass sich die EU mit einem Antrag zum Schutz von Aalen nicht durchsetzen konnte. „Dies wäre ebenfalls dringend nötig. Hier gab es aber, aus kommerziellen Gründen, starken Gegenwind aus den USA, Kanada und Japan.“ Gleichzeitig habe die EU angesichts des dramatischen weltweiten Artensterbens auch eigene Hausaufgaben zu machen, unterstreicht die ÖDP-Politikerin. „Um die Ausbeutung von Wildtieren einzugrenzen, würde eine EU- Positivliste helfen, die bestimmen würde, welche Tierarten als Haustiere gehalten werden dürfen.“ Auch habe die EU immer noch kein Gesetz, das den Handel mit im Herkunftsland gestohlenen Tieren in Europa grundsätzlich strafbar mache. „Andere Länder haben längst solche Regeln. Ein Gesetz ähnlich dem US-„Lacey Act“, nämlich dass illegal eingeführte Tiere nicht legal verkauft werden dürfen, würde präventiv greifen - und Zeit haben wir im Kampf um unsere Lebensgrundlagen wahrlich nicht zu verlieren“, so Ripa.
