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Pressemitteilung

ÖDP fordert wirkungsvollen Schutz für Nutztiere, Landwirte und Wolf statt populistischer Wahlkampfmanöver

Wirksamer Herdenschutz ist unumgänglich und möglich

Bild: Christel SAGNIEZ auf Pixabay

Die Weidehaltung ist eine zentrale Säule der artgerechten Haltung von Rindern, Schafen und Ziegen im Öko-Landbau. Schafe und Ziegen sind aber auch die Nutztiergruppen, die am stärksten von Wolfsrissen betroffen sein können, wenn sie nicht wolfsabweisend geschützt werden. Die Sorgen der Nutztierhalter sind berechtigt und ernst zu nehmen. Jeder Wolfsriss ist einer zu viel. Mit Erlass der neuen Bayerischen Wolfsverordnung wird den Nutztierhaltern lediglich mehr Sicherheit vorgegaukelt.

Mit ihrer neuen Verordnung haben sich der bayerische Ministerpräsident Söder und seine Minister über geltende Gesetze und ihren eigenen Wolfsmanagementplan hinweggesetzt. Die bayrische Staatsregierung wäre dafür verantwortlich, wenn es in der bevorstehenden Weidesaison vermehrt zu Übergriffen von Wölfen auf Schafe und andere Nutztiere kommen sollte. Man suggeriert den Landwirten, jetzt, wo der Wolf leichter abgeschossen werden darf, sind Zäune und andere Herdenschutzmaßnahmen nicht mehr nötig. Das aber ist ein großer Irrtum, so zeigen es Erfahrungen in Brandenburg und Niedersachsen. Die ÖDP unterstützt die Klage des Bund Naturschutz gegen die neue bayerische Wolfsverordnung.

Wolfsabweisende Zäune und die Haltung von Herdenschutzhunden (HSH) zeigen in Brandenburg und Niedersachsen sehr gute Erfolge. Während es in Brandenburg im Jahr 2021 noch zu annähernd 375 Schadensereignissen durch den Wolf kam, waren es im Jahr 2022 insgesamt nur noch 297. Es gab also einen Rückgang von über 20 % an Schadensereignissen und das bei gleichzeitiger Zunahme des Wolfsbestandes. In 71% der Fälle waren die Weidetiere nicht durch wolfsabweisende Herdenschutzmaßnahmen geschützt.
Siehe: https://lfu.brandenburg.de/lfu/de/aufgaben/natur/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/woelfe-in-brandenburg/schadensmanagement/nutztierrisse/

Je vielfältiger ein Ökosystem ist, desto stabiler und robuster ist es. „Der Wolf spielt in der Natur als Großraubtier eine wichtige Rolle. Er greift in die Bestände verschiedener Wildtierarten ein. Dabei reißt er primär Jungtiere sowie alte und kranke Tiere. So werden die Bestände vitaler und gesünder“, wie Willi Reinbold, der Wolfsbeauftragte des LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.) aus allen Wolfsgebieten Europas weiß. In einer Zeit, in der wir eines der größten Artensterben der Erdgeschichte erleben und unsere heimischen Wälder sich teils nicht selbst verjüngen können, ist die Rückkehr einer in Deutschland ausgerotteten Art zu begrüßen. Wolfsschutz ist also auch Biodiversitätsschutz.

Die Naturschutzpartei ÖDP fordert: „Artgerechte Weidehaltung und bewährte Herdenschutzmaßnahmen sind zu fördern, anstatt den Wolf zum Sündenbock zu machen. Entnahme von Wölfen nur als Ultima Ratio bei Tieren, die sich gegenüber Menschen aggressiv zeigen oder solche, die gelernt haben auch gute Herdenschutzzäune zu überwinden, so wie es sich in anderen Bundesländern bewährt.“

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