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Pressemitteilung

Schalter aus für das Klima – was dann?

Durch den Klimawandel stehen fünf globale Systeme vor dem Zusammenbruch und stoßen einen Dominoeffekt irreparabler Schäden an

COP28

Foto: COP28 Christopher Pike

Die Wissenschaft ist sich einig: Erreichen wir sogenannte „Kipppunkte“, führt der Klimawandel unausweichlich zum Dominoeffekt mit Folgeschäden. Das zerstört ein ums andere natürliche System der Erde und mündet im Kollaps des ganzen Globus.

Kipppunkte sind wie Lichtschalter. Aus Hell wird Dunkel. Sie ändern alles in bislang reibungsfrei funktionierenden Systemen. Laut der Studie wandeln sich zurzeit das grönländische und das westantarktische Eisschild, die subpolare Wirbelzirkulation im Nordatlantik, Warmwasserkorallenriffe und einige Permafrost-Gebiete. Deshalb muss die aktuelle Nachricht von der COP 28 Weltklimakonferenz in Dubai alarmieren. Mehr als 200 Forschende aus 26 Ländern kommen in ihrem federführend an der britischen Universität Exeter publizierten Global Tipping Points Report zum Schluss, dass „fünf Natursysteme (...) unumkehrbare Umwälzungen durch Klimaerwärmung“ bevorstehen, berichtet  das Wallstreet Journal in seiner Onlineausgabe.

Fatal ist, dass das Erreichen dieser sensiblen Punkte von der Wissenschaft noch nicht genau vorhersagbar ist. „Wann der Kipppunkt erreicht ist, wird man im Vorhinein nicht sagen können, sondern erst danach!“ Klar sei aber: „Mit jedem Zehntel Grad steigt die Wahrscheinlichkeit, dass einer oder mehrere dieser Kipppunkte eintreten“, zitiert die Tagesschau PIK-Klimaforscher Hermann Lotze-Campen.

Wie nötig diese Mahnung ist, zeigt eine weitere Hiobsbotschaft aus Dubai. Bei der COP 28 machten Meteorologen deutlich, dass die Menschheit inzwischen nur noch 0,04 Grad Celsius vom in Paris vereinbarten Klimaschutzziel von 1,5 Grad entfernt ist.

„Im Global Village gehen die Lichter aus“, kommentiert der Stellvertretende Bundesvorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP – Die Naturschutzpartei), Helmut Scheel, daher die auf der COP 28 vorgestellte Studie. Er zieht daraus die Konsequenz: „Wir haben keine Zeit mehr, wir müssen endlich handeln.“ Scheel nimmt die Fakten und die Mahnungen der Wissenschaft ernst – und als Auftrag für sich und seine Partei. „Die Zeit der Sonntagsreden für den Klimaschutz ist vorbei“, so Scheel, „jetzt braucht es konsequentes Handeln für den Klimaschutz.“ Er verweist darauf, dass die Klimaschutzpolitik der Ampelregierung in Berlin und aller Landesregierungen von Experten mehrfach als stümperhaft entlarvt und dass die Koalition ihre selbst gesetzten Ziele im internen Gezänk um Geld und eigene Profilneurosen verwässert werden. „Das ist nicht die Politik, die den Menschen hilft“, ist er überzeugt: „Sie wollen klare Hinweise, wie wir den Klimawandel abmildern.“

Scheel nennt den konsequenten Abbau klimaschädlicher Subventionen, wie die ÖDP ihn vorschlägt. Das könnte das 60 Milliarden Euro-Loch im Bundeshaushalt mehr als füllen. Die Abschaffung dieser Finanzhilfen würde sich doppelt positiv auswirken, wenn etwa fehlgeleitete Investitionen in den Straßenneubau, zusätzliche Mittel frei machen für den Umbau in eine sozial-ökologische Marktwirtschaft. „Nicht die Kürzung von Sozialleistungen machen uns zukunftsfähig, sondern die Änderung unseres politischen Mindsets“, so der ÖDP-Vize.

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