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Persönlicher Kommentar

Ein Asylverfahren

ist in einem Rechtsstaat immer eine sehr ernste Sache. In einem schwierigen Prozess muss ermittelt werden, ob jemand dieses Menschenrecht mit gutem Grund beansprucht. Der negative Abschluss eines solchen Verfahrens (bis hin zur Abschiebung ins Herkunftsland) ist für alle Beteiligten extrem belastend. Dass man rund um diesen existenziell erschütternden Vorgang in den Niederlanden nun eine Fernsehshow mit Geldpreisen für Abzuschiebende und Zuschauer inszeniert, wirft ein Schlaglicht auf gesellschaftliche Entwicklungstrends: Tabubruch wird zum System. Alles muss sich dem Unterhaltungs- und Gelddiktat unterordnen. Auch wenn demnächst vielleicht die Macher dieser Sendung verkünden sollten, dass alles nur „fake“ ist und lediglich Schauspieler agieren, bliebe doch die Erfahrung: Der Umgang mit Menschenrechten ist für manche auch bloß ein Aspekt des Comedy-Business.

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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