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Persönlicher Kommentar

Franziskus oder Horst?

„Gott bekehre diejenigen, die Waffen herstellen und verkaufen, und er stärke Herz und Geist der Friedensstifter und belohne sie mit reichem Segen.“ Diese Sätze sprach Papst Franziskus am 24. Mai dieses Jahres (Quelle: Radio Vatikan).

Der Vorsitzende der Christlich-Sozialen Union, Horst Seehofer, sprach vor wenigen Tagen ganz andere Sätze: Den zaghaften Versuch von Wirtschaftsminister Gabriel, wenigstens die deutschen Waffenexporte in Nicht-EU-Staaten und Nicht-Nato-Länder einzuschränken, „könnte ich nicht mittragen“ (Quelle: Welt am Sonntag). Seehofer befürchtet nämlich, dass deutsche (sprich: bayerische) Rüstungsunternehmen „vom Markt verschwinden oder ins Ausland abwandern“ könnten.

Was ist nun christlich - die Fürsorge für die bayerische Rüstungsindustrie oder das Entsetzen vor den Wirkungen des Waffenexports? Der Papst hat in der eingangs zitierten Ansprache Waffenhändler gar als „Kriminelle“ gebrandmarkt. Und ein weiteres Zitat aus dieser Rede ist erhellend: „Das Problem der Zwangsmigration ist eng verbunden mit den Kriegen und Konflikten und daher auch mit dem Problem der Verbreitung von Waffen…Es wäre ein absurder Widerspruch, würde man vom Frieden sprechen, über den Frieden verhandeln und zugleich den Waffenhandel fördern oder erlauben.“  Wie wahr!

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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