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Persönlicher Kommentar

Höhlenrettung

Wir wurden gerade Zeugen einer ganz außerordentlichen, bewundernswerten Leistung. Nein, ich denke nicht an einen High-Tech-Ball und schwitzende, gut bezahlte Männer aus unterschiedlichen Ländern, die meistens fair miteinander kämpfen, sich hin und wieder aber auch auf die Knochen treten. Ich denke an Männer und Frauen aus unterschiedlichen Ländern, die sich gemeinsam abmühten einen schwer verletzten Menschen aus verzweifelter Lage zu retten. Immense technische Mittel wurden zur Verfügung gestellt. Niemand rechnete nach, wie viel das kostet und ob sich das lohnt. Es ging um ein Menschenleben – Grund genug, nichts unversucht zu lassen.

Wären die Retter so vorgegangen wie die Staaten und Entscheidungsträger dieser Erde beim Klimaschutz, dann hätte der arme verunglückte Höhlenforscher einsam in der Höhle sterben müssen. Hätte man vor dem Start wirksamer Maßnahmen erst einmal über „die Schuldfrage“ debattiert, die Kosten abgeschätzt und sich über die Fragen gestritten, wer die Leitung zu übernehmen hat, wer zuerst handeln muss und wer erst später dran ist – der Patient hätte nicht den Hauch einer Chance gehabt. Absurde Streitereien auf internationalen Klimakonferenzen sind nicht mehr zu verstehen. Es gilt wie bei der Höhlenrettung gemeinsam vorzugehen, gemeinsam zu planen, gemeinsam an einem Strick zu ziehen und endlich auch gemeinsam die Rettung zu schaffen! 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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