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Persönlicher Kommentar

Ran an das große Tabu

Das Umweltbundesamt schlägt Alarm - ach nein: Es bleibt ganz sachlich-informativ und präsentiert ein paar Fakten: Die CO2-Emissionen in Deutschland steigen wieder; rund 906 Millionen Tonnen des Treibhausgases (rund 4 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr) gingen 2016 mit Absender „Deutschland“ auf die Gasmülldeponie Erdatmosphäre und wurden dort eingelagert. Die Studie des UBA nennt auch das Hauptproblem. Es ist der Verkehr. Die Mobilität – das weiß jeder und jede – ist im politischen Alltag das große Tabu: Wer hier Veränderungen, gar Einschränkungen fordert und plant (Tempolimit, höhere Treibstoffsteuern, Abbau der Steuervorteile für Fliegerei, große „Dienstwagen“ und Diesel) riskiert sofort den Verlust von Zustimmung und Wählerstimmen.

Ich meine, dass die sog. Energiewende viel zu sehr lediglich als Stromwende betrieben wurde. Es müsste aber genau genommen um eine Lebensstilwende gehen – pfui, schon wieder ein Tabu…

Dazu passt, dass kürzlich Niko Paech, der eigenwillige Postwachstumsökonom, Bahn- und Fahrradfan, Nichtflieger und entschlossene Ressourcenschoner seine Professor an der Uni Oldenburg verloren hat. Wäre ja noch schöner: Ein Lebensstil-Tabubrecher als Ökonomie-Lehrer. Geht nicht. Schluss damit. 

Autor/in:
Bernhard G. Suttner
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